Themen wie Architektur, Grünflächen, Mobilität und Stadtleben wurden auf Basis der Bürgerbeteiligung in Maßnahmen übersetzt.
Das ISEK soll am 26. Februar im Stadtrat beschlossen werden. Es bildet die Grundlage, Mittel aus der Städtebauförderung des Landes anzuwerben.
Zu den Projekten gehört ein Wettbewerb zur Umgestaltung der vier Wälle, die Umnutzung des Stadtbads Neusser Straße als u.a. Jugendkulturhaus und die Modernisierung des Hauptbahnhofs.
Kurz vor dem Startschuss steht das „Reallabor Lindenstraße“: Ein Abschnitt der Straße soll umgestaltet werden, so dass ihre Qualitäten als innerstädtische Wohnstraße stärker zur Geltung kommen.
Auch das Wettbewerbsverfahren zu den vier Wällen, das europaweit ausgeschrieben wird, befindet sich in Vorbereitung. Im 1. Quartal 2025 soll die Ausschreibung erfolgen. Über ein Fassadenprogramm und Workshops wird die Bürgerschaft einbezogen.
Mehr als 100 Bürgerinnen und Bürger nahmen bereits das Angebot wahr, ihre eigenen Ideen in zwei Beteiligungswerkstätten in den Prozess einzubringen. „Es ist wichtig, dass sich alle Beteiligten als Akteure sehen und sich mit den Themen und Projekten identifizieren können – Bürger, Vereine, Initiativen, ansässige Gewerbetreibende“, sagt Beatrice Kamper, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung. „Es gilt, den Blick stärker auf positive Entwicklungen in der Innenstadt zu richten und sich aktiv mit einzubringen. Die Umsetzung des Konzepts funktioniert nur gemeinsam. Es gibt bereits viel Engagement aus der Bevölkerung. Die Lust darauf, in Krefeld etwas zu bewegen, ist vorhanden. Das sind tolle Voraussetzungen für den weiteren Prozess.“
Die Projekte aus dem ISEK haben ein Gesamtvolumen von geschätzt rund 40 Millionen Euro. Davon wäre 70 Prozent aus der Städtebauförderung des Landes zu tragen, 30 Prozent von der Stadt selbst.
Die finale Abstimmung mit dem Fördergeber steht noch aus und erfolgt nach der Ratsentscheidung. Dann geht es in die vertiefte Ausarbeitung der einzelnen Baumaßnahmen, um verlässliche Zeitpläne zu entwickeln und eine belastbare Finanzierung zu schaffen. Erst dann wird der Antrag auf Städtebauförderung gestellt werden können.
Neben der Umgestaltung des Westwalls, dem Umbau der St.-Anton-Straße und der Umnutzung des Stadtbads ist auch die Sanierung des Krefelder Hauptbahnhofs geplant. Dieser ist einer von 20 ausgewählten Bahnhöfen des Programms „Schöner Ankommen in NRW“.
In enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn könnte das Empfangsgebäude nun denkmalgerecht umgebaut und modernisiert werden. Durch gezielten Rückbau würden Leerstände beseitigt und durch neue Nutzungen ergänzt. Die Aufenthaltsqualität im Gebäude soll sich dadurch deutlich verbessern.
Auch das Bahnhofsumfeld mit dem Vorplatz soll durch eine bessere Anbindung an den Ostwall für den Fuß- und Radverkehr sowie durch eine freiräumliche Umgestaltung dazu beitragen, dass der Krefelder Hauptbahnhof wieder ein attraktiver Ort des Ankommens wird.
Dazu sollen auf Basis eines Workshop-Verfahrens mit der Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW (BEG), NRW.Urban, der Deutschen Bahn und der Stadt ein Sanierungs- und Entwicklungskonzept zu Zielen und Nutzungen für das Empfangsgebäude sowie ein städtebaulich-freiraumplanerischer Rahmenplan für den Bereich des Vorplatzes erarbeitet werden.