"Ladenschluss" Ein Theaterprojekt für alle
Krefeld · Theaterpädagogin Maren Gambusch spricht über „Ladenschluss“, die aktuelle Stückentwicklung der „Bürger*InnenBühne“.
Die „Bürger*InnenBühne“ ist ein von Maren Gambusch betreutes Projekt des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, bei dem Laien ein eigenes Theaterstück selbst erarbeiten und szenisch umsetzen. Dabei entstehen unterhaltsame Theaterabende, so auch in dieser Spielzeit das Schauspiel „Ladenschluss“, das am 30. Januar im Theater Krefeld (Glasfoyer) Premiere feiert.
Foto: Matthias StutteDie Bürger*InnenBühne ist ein von Maren Gambusch betreutes Projekt des Theaters Krefeld und Mönchengladbach, bei dem Laien ein eigenes Theaterstück selbst erarbeiten und szenisch umsetzen. Dabei entstehen unterhaltsame Theaterabende, so auch in dieser Spielzeit das Schauspiel „Ladenschluss“, das am 30. Januar im Theater Krefeld Premiere feiert.
Darum geht es: „Ladenschluss“ spielt in einem kleinen, familiengeführten Supermarkt, der bald von einer großen Kette übernommen werden soll. Der neue Inhaber plant, Supermarkt und Mitarbeiter durch kuriose Maßnahmen zu „optimieren“. Da manche Mitarbeiter wollen, dass alles beim Alten bleibt, während andere die Veränderungen begrüßen, entbrennen heftige Diskussionen über die Zukunft des Marktes, sodass schließlich jeder selbst entscheiden muss, wem er noch vertrauen kann.
Im Interview spricht Maren Gambusch über die Bürger*InnenBühne und ihre aktuelle Inszenierung.
Wie ist die Entwicklung des Stücks „Ladeschluss“ abgelaufen?
Gambusch: Wir haben uns dem Thema zunächst in relativ freien Improvisationen genähert und uns währenddessen als Gruppe zusammengefunden. Später haben wir angefangen, die aus den dann schon zielgerichteten Improvisationen entstandenen Szenen zu verschriftlichen. Hieraus wurde später das Stück zusammengestellt.
Kann man auch ohne Schauspielerfahrung zur Bürger*Innenbühne kommen?
Gambusch: Ja, man kann ohne jegliche Vorkenntnisse bei uns mitmachen. Die Vorerfahrung der Teilnehmenden ist ganz unterschiedlich. Manche haben schon Erfahrungen im Jugendclub oder in anderen Theatergruppen gesammelt, andere stehen zum ersten Mal auf einer Bühne.
Wie bringen Sie den Teilnehmenden das Theaterspielen bei?
Wir machen verschiedene Übungen, zum Beispiel beim Warm-up. Außerdem haben wir viel Zeit in die Entwicklung der Figuren investiert. Je besser die Darsteller*innen ihre Figuren kennen und sich in sie hineinfühlen können, desto leichter fällt es am Ende, die Rolle überzeugend zu verkörpern.
Was sind die größten Unterschiede beim Inszenieren mit Laien im Vergleich zur Arbeit mit ausgebildeten Schauspielerinnen und Schauspielern?
Gambusch: Bei „Profiproduktionen“ wird zielscharf besetzt. Die Arbeit mit Laien ist dagegen eher wie eine Wundertüte. Da wir nicht casten, ist die Herangehensweise eher umgekehrt. Ich schaue, wer teilnimmt und entwickle dann die Inszenierung möglichst nach den individuellen Fähigkeiten, Wünschen und Bedürfnissen.
Was macht Ihnen an der Betreuung der Bürger*InnenBühne am meisten Spaß?
Ich finde es jedes Mal spannend, mich auf die unterschiedlichsten Persönlichkeiten einzulassen und verschiedenste Blickwinkel auf ein Thema kennenzulernen. In der künstlerischen Arbeit macht es mir besonderen Spaß, das Potenzial der Teilnehmenden zu entdecken und sie darin zu unterstützen, das Beste aus sich herauszuholen.
Was können Teilnehmer aus dem Projekt mitnehmen?
Gambusch: Ich denke, dass ein sehr gutes Gemeinschaftsgefühl entstanden ist, eine Gruppe, in der man sich aufeinander verlassen kann. Durch das Theaterspiel entdecken die Teilnehmenden auch neue Seiten an sich selbst. Sie lernen, sich künstlerisch auszudrücken, Selbstbewusstsein aufzubauen und ihre Komfortzone zu erweitern. Zusätzlich kann die intensive Arbeit mit Sprache, Körpersprache und Ausdruck die Kommunikationsfähigkeit im Alltag und Beruf verbessern.