Polizei warnt ältere Menschen Bei Anruf Betrug

Von Alexandra Rottmann · Die Polizei warnt aus gegebenem Anlass vor einer altbekannten Betrugsmasche: Vor kurzem hatten professionelle Betrüger Erfolg bei einer Seniorin aus Tönisvorst.

Betrüger rufen gezielt bei älteren Menschen an und setzen sie unter Druck (Symbolfoto).

Foto: www.polizei-beratung.de

Sie erhielt einen Anruf von einem Mann, der sich als Mitarbeiter der Sparkasse ausgab und behauptete, vom Konto der 79-Jährigen seien verdächtige Überweisungen ins Ausland getätigt worden. Aus Sicherheitsgründen sei es daher dringend erforderlich, ihre Bankkarte und die zugehörige PIN zu überprüfen.

Sie müsse dafür auch gar nicht in die Filiale kommen, denn eine Kollegin sei schon auf dem Weg und werde persönlich bei ihr vorbeikommen, um die Karte abzuholen. Die Frau glaubte dem Anrufer und händigte ihre Karte aus. Den Betrug bemerkte sie erst am nächsten Tag, als bereits eine stattliche Summe von ihrem Konto abgehoben worden war.

Für die Polizei ist das Vorgehen der Betrüger leider nichts Neues: „Sie geben sich häufig als Mitarbeiter von Wasserwerk, Polizei, Banken oder als Handwerker aus und suchen Kontakt zu überwiegend älteren Opfern, indem sie anrufen oder an der Tür klingeln.“

An die Telefonnummern gelangen die Kriminellen zum Beispiel, indem sie gezielt nach Inhabern einer Festnetz-Telefonnummer suchen, deren Vorname auf ein höheres Lebensalter hindeutet. Daher könne es sinnvoll sein, Vornamen abzukürzen oder die Nummer gleich aus den Verzeichnissen – gedruckt und online – herausnehmen zu lassen, so die Polizei: „Ihr Umfeld hat Ihre Telefonnummer ja ohnehin schon und muss diese nicht nachschlagen.“ Möglich ist die Änderung oder Löschung des Eintrags in der Regel über den Festnetz-Anbieter.

Mit erfundenen Geschichten bringen die Betrüger ihre Opfer dazu, Schmuck, Bargeld oder Kontokarten zu übergeben. Dabei wird intensiver psychischer Druck ausgeübt, um den Betroffenen keine Möglichkeit zu geben, bei ihren Angehörigen oder Behörden nachzufragen, ob an der Sache etwas dran ist. Die Argumente lauten zum Beispiel, schnelles Handeln sei erforderlich, weil Gefahr im Verzug sei, und das Gespräch dürfe aus technischen Gründen auf gar keinen Fall unterbrochen werden, um eine andere Person anzurufen.

Die Betrüger sind geschult darin, die Angerufenen von der Dringlichkeit zu überzeugen und scheuen nicht vor schauspielerischen Einlagen zurück (zum Beispiel schaltet sich der „Filialleiter“ oder der „diensthabende Kommissar“ in das Gespräch ein und bestätigt die „Wahrheit“ der Aussagen).

„Bitte begegnen sie unerwarteten Kontakten mit Vorsicht. Lassen sie keine fremden Menschen in Ihre Wohnung, brechen sie verdächtige Telefonate ab und übergeben sie niemals Wertgegenstände oder sensible Informationen“, rät die Polizei. „Im Zweifel besprechen Sie das weitere Vorgehen immer mit Angehörigen oder der Polizei.“

Zur Vorsorge kann jeder beitragen, indem er ältere Nachbarn und Verwandte über das Vorgehen der Betrüger informiert und sie davor warnt. Eine empfehlenswerte Seite der Polizei erklärt die gängigen Betrugsmaschen und gibt wertvolle Tipps, wie man nicht zum Opfer wird: www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug .