Die evangelischen und katholischen Kirchen bieten die Schulung gemeinsam an – und suchen engagierte Menschen, die bereit sind, anderen in Ausnahmesituationen zur Seite zu stehen.
Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger werden gerufen, wenn das Leben aus dem Takt gerät: nach plötzlichen Todesfällen, bei Suizidversuchen oder schweren Unfällen, wenn Angehörige benachrichtigt werden müssen oder Betroffene psychisch zusammenbrechen. Meist erfolgt der Einsatz auf Anforderung von Polizei oder Feuerwehr.
„Es geht darum, da zu sein, wenn Worte fehlen“, sagt Willi Kawaters, Koordinator der ökumenischen Notfallseelsorge im Kreis Viersen. Gemeinsam mit dem katholischen Gemeindereferenten Andreas Bodenbenner begleitet er die Ehrenamtlichen im westlichen Teil des Kirchenkreises Krefeld-Viersen.
Für Krefeld ist Koordinator Dietmar Krebbers Ansprechpartner. Die Ausbildung ist umfassend und bereitet intensiv auf die verantwortungsvolle Aufgabe vor. In rund 160 Stunden – verteilt über ein dreiviertel Jahr – lernen die Teilnehmener, wie sie Menschen in akuten Krisen begleiten und stabilisieren können. Neben theoretischen Einheiten stehen Praktika bei Rettungsdienst und Polizei auf dem Programm. Supervision und Fortbildungen sorgen dafür, dass auch die Ehrenamtlichen selbst Unterstützung finden.
„Gesucht werden Menschen mit innerer Stabilität, Belastbarkeit und Einfühlungsvermögen“, so Kawaters. Teamfähigkeit ist ebenso gefragt wie eine gewisse spirituelle Offenheit: „Ein Gebet sprechen, einen Segen spenden – das gehört manchmal einfach dazu.“ Voraussetzung für die Teilnahme ist daher derzeit noch die Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche.
Die Kursabende finden etwa alle zwei Wochen (außer in den Ferien) abends statt. Ergänzt werden sie durch mehrere Samstagsseminare und zwei eintägige Praktika. Die Ausbildung ist kostenfrei.
Nach Abschluss der Schulung und einem feierlichen Beauftragungsgottesdienst übernehmen die Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger regelmäßig verpflichtend Rufbereitschaften – organisiert im Team und aufgeteilt in vier Schichten.
Im Kreis Viersen ist die Notfallseelsorge besonders gut aufgestellt: Hier besteht eine enge Kooperation mit dem Bevölkerungsschutz des Kreises. Ausstattung und Finanzierung sind vorbildlich – eine Anerkennung für die Arbeit, die oft im Hintergrund geschieht, aber für Betroffene unvergessen bleibt.
Wer Interesse hat, kann sich jetzt für ein Vorgespräch im Juli oder August melden. Die Gespräche dienen dem gegenseitigen Kennenlernen und der Klärung, ob die Aufgabe zu den eigenen Fähigkeiten und Erwartungen passt.
Kontakt für den Kreis Viersen:
Kath. Koordinator Andreas Bodenbenner; Telefon 02152-8971013 oder 0172 - 2536872, per eMail unter andreas.bodenbenner@notfallseelsorge-kreis-viersen.de
Ev. Koordinator Hans-Willi Kawaters; Telefon 0170 1050960, per eMail unter hans-willi.kawaters@ekir.de