Mit einer Kräuterfee im Wald unterwegs Superfood am Wegesrand

Stadt Willich · Wer glaubt, dass Äpfel, Birnen & Co. das einzig Gesunde in unserer Region ist, das ‚Mutter Natur‘ uns anbietet, liegt komplett falsch. Wer genau hinschaut, findet am Wald- und Wegesrand sogar richtiges Superfood.

Kräuterfee oder Kräuterpädagogin - Nicole Neufert kennt sich aus mit dem „Superfood“ an Wald- und Wegesrändern. Fotos: Apollon Grammatikou

Foto: Apollon Grammatikou

„Man will es kaum glauben, aber die Brennnessel ist das heimische Superfood“, sagt Nicole Neufert. Die Willicherin muss es wissen, ist sie doch ausgebildete Kräuterpädagogin. ‚Kräuterhexe‘ könnte einem da einfallen „... Kräuterfee trifft es doch besser“, sagt sie und lacht. Dabei ist das Thema Hexe gar nicht so falsch. „Frauen, die sich mit Naturheilkunde oder Kräuterkunde auskannten wurden vor vielen Jahrhunderten nur zu oft als Hexe bezeichnet - eben weil es für die Menschen etwas unbekanntes war“, erklärt Nicole Neufert weiter. Dabei bietet die Natur viele tolle Kräuter, die man mit geschultem Auge am Wegesrand finden kann.

Wir treffen die Kräuterpädagogin am Grenzweg. „Hier am Weges- und Waldesrand gibt es nämlich viel zu entdecken“, sagt sie. Die Brennnessel als Superfood sei mittlerweile bekannt, aber auch die Wurzel des Löwenzahns könne man essen. „Sie schmeckt bitter - aber Bitterstoffe sind für unseren Körper sehr wichtig“, weiß Nicole Neufert. Dann zeigt sie auf das Kletten-Labkraut. „Kletten-Larbkraut ist das erste frische Grün im Jahr. Man kann es sehr gut als Zutat in einen Smoothie packen“, erklärt sie weiter - ganz anders als der ‚Kriechende Hahnenfuß „...besser bekannt als Butterblümchen.“

Bis Ende Februar Anfang März spricht man von der sogenannten Wurzelzeit. „Bei Löwenzahn kann man beispielsweise die Wurzel gut zubereiten - in der Vergangenheit wurde daraus auch Kaffee gemacht“, weiß die versierte Kräuterpädagogin. Der Gundermann oder auch ‚Soldatenpetersilie‘ genannt ist beispielsweise reich an Vitamin C. „In der Walpurgisnacht wurden daraus auch gerne Kränze geflochten, um sich vor bösen Geistern zu schützen“, erzählt die Willicherin weiter.

Als Kräuterpädogin bietet Nicole Neufert auch „Genießertouren“ an, in denen sie ihr Wissen vermittelt. Und tatsächlich - wer genau hinschaut, sieht die heimische Natur dann mit ganz anderen Augen. Natur kann eben auch auf andere Art ganz schön lecker sein.

Wer sich für Kräuter am Wegesrand interessiert, kann sich mit Nicole Neufert unter der Telefonnummer 0176 24045309 in Verbindung setzen.