Interview mit Chorleiterin Andrea Kautny Stimmgewaltige Powerchöre

Stadt Willich · Andrea Kautny ist Chorleiterin von den wohl größten Chören in der Stadt Willich: die Tonköpfe und Frauenpower. Mit dem Chor Frauenpower hat Willich sogar den größten Frauenchor Deutschlands - wenn nicht sogar der ganzen Welt.

Stimmgewaltiger Chor: der Frauenpowerchor aus Willich - der größte Frauenchor Deutschlands, wenn nicht sogar weltweit.

Foto: meinkleinesatelier.de

Die beiden Chöre Tonköpfe und Frauenpower sind seit vielen Jahren feste Institutionen in der Stadt Willich, ihre Konzerte oft wochen- wenn nicht sogar monatelang vorher ausverkauft. Zu ihrem ersten Mitsingkonzert laden die Tonköpfe am 27. Juni in den Hugo Junkers Hangar im Mönchengladbacher Flughafen ein, wo auch die bekannte „Tante Ju“ untergebracht ist. Wir sprachen mit Chorleiterin Andrea Kautny über Konzerte und Chöre.

Frau Kautny, sie leiten die beiden größten Chöre der Stadt Willich. Wie lange machen Sie das schon.

Leitet die Chöre Tonköpfe und Frauenpower: Chorleiterin Andrea Kautny.

Foto: Christiane Reuter meinkleinesatelier.de

Tatsächlich feier ich in diesem Jahr mein 25. Jubiläum als Chorleiterin.

Ist es das, was sie immer machen wollten?

Im Juni laden die Tonköpfe zu ihrem Mitsingkonzert in den Hugo-Junkers-Hanger nach Mönchengladbach ein.

Foto: Christiane Reuter meinkleinesatelier.de

Auf jeden Fall. Neben meiner damaligen Beschäftigung als Bankangestellte, habe ich ein Studium zur Chorleitung gemacht. Schon damals, beim Abi-Chor am St. Bernhard-Gymnasium, habe ich lieber den Chor geleitet, als mitzusingen.

Die Tonköpfe wurden 2001 und Frauenpower 2008 von Ihnen gegründet, obwohl es damals viele Chöre in Willich gab. Warum dann zwei neue Chöre?

Ich wollte was anderes haben und machen als der Chorgesang, den man so kennt. Emotionen, Ausdruck und Bewegung auf der Bühne anstatt Noten in der Hand. Musikalisch sollte es mehr in Richtung Pop- und Rockmusik gehen, zusätzlich auch keltische oder afrikanische Stücke.

... und das kam gut an?

Nun, es war etwas Neues. Und das Interesse war sofort da. Gleich zu Anfang hatten sich 20 Sänger für die Tonköpfe beworben. Heute besteht das gemischte Ensemble aus 37 Sängern und Sängerinnen.

Apropos beworben - wie kann ich denn Mitglied oder Sänger in einem Ihrer Chöre werden?

Das geht tatsächlich nur über ein Probe-Vorsingen. Das Interesse ist groß - aber unsere Standards noch größer. Darum achte ich sehr auf Qualität der Stimmen. Außerdem kann ich nur neue Sänger aufnehmen, wenn jemand den Chor verlässt. Das gilt sowohl für die Tonköpfe, als auch für Frauenpower.

Was unterscheidet die Tonköpfe von Frauenpower?

Die Tonköpfe sind ein gemischter Chor, der nur a cappella singt, heißt wir singen ohne instrumentale Begleitung. Das ist bei Frauenpower anders. Er ist ein reiner Frauenchor bei dem wir im Halbplayback eben auch die Technik nutzen, um Hintergrundmusik zu spielen, zum Beispiel aus Musicals oder Filmen.

Frauenpower ist ein 180 Frauen starker Chor - wie kam es dazu?

Wie ich zuvor erwähnte, gab es für die Tonköpfe sehr viele Bewerbungen - und zu viele gute Stimmen von Frauen, die ich nicht mehr in den Tonköpfe-Chor integrieren konnte, es aber eben auch schade gewesen wäre, solche Talente nicht auf die Bühne zu bringen. So entstand die Idee, einen Frauenchor zu gründen.

Frauenpower ist der größte Chor der Stadt Willich?

Mit knapp 180 Frauen definitiv. Er ist auch der größte Frauenchor Deutschlands. Aktuell prüfe ich sogar, ob es nicht ebenfalls der größte Frauenchor der Welt ist. Eine Anfrage ans Guinness-Buch der Rekorde habe ich zur Überprüfung bereits gestellt. Jetzt heißt es abwarten. Wir sind gespannt.

Ihr Job als Chorleiterin ist mittlerweile ein Full-Time-Job. Was sagt die Familie dazu?

Die sind begeistert und machen alle mit. Mein Mann macht die Technik für beide Chöre, unser Sohn macht die Lichttechnik und unsere Tochter singt bei Frauenpower.

Die Tonköpfe bereiten sich jetzt auf das Konzert in Mönchengladbach vor. Welche Konzerte stehen noch an?

Stimmt - zunächst steht das Konzert in Mönchengladbach an. Als erstes a cappella Mitsingkonzert ist das auch für uns etwas ganz Neues. Wir haben vor, das Publikum mit unserer Begeisterung mitzureißen.
Dann spielen die Tonköpfe traditionell das Jahresabschlusskonzert immer am ersten Adventwochenende im Lise-Meitner-Gymnasium und Frauenpower bereitet sich auf ihr Jahreskonzert am letzten Sonntag der Herbstferien - der 26. Oktober - in der Jakob-Frantzen-Halle vor.

Stehen weitere Projekte an?

Nachdem wir Anfang des Jahres in Mönchengladbach im Roten Krokodil gespielt haben, sind nun auch Konzerte im Theater am Tanzbrunnen in Köln, im Capitol-Theater in Düsseldorf und in der Kaiser-Friedrich-Halle Mönchengladbach geplant. Und darauf freuen wir uns sehr.