Masters-Weltmeisterschaften im Synchronschwimmen in Singapur Hohlstein-Sisters sind Vize-Weltmeister

Stadt Willich · Mit gleich zwei Medaillen im Gepäck sind Silke Hohlstein-Terwesten und Birte Hohlstein-Janssen vom TV Schiefbahn aus Singapur wiedergekommen, wo im August die Masters-Weltmeisterschaften im Synchronschwimmen stattgefunden haben.

Konnten sich in Singapur beweisen und die Silbermedaillen gewinnen: Silke Hohlstein-Terwesten und Birte Hohlstein-Janssen vom TV Schiefbahn. Foto: Privat

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„Das war die emotional schwerste Aufgabe in unserer fast 50-jährigen Laufbahn als Synchronschwimmerinnen“, sagen die beide Schwestern Silke Hohlstein-Terwesten und Birte Hohlstein-Janssen .

Denn genau zwei Wochen, nachdem ihre Mutter und langjährige Trainerin Ingeborg Hohlstein den Kampf gegen die Demenz verlor und im Beisein ihrer Töchter friedlich für immer einschlafen durfte, mussten Silke und Birte alle Trauer zur Seite schieben, sich auf die Weltmeisterschaften konzentrieren und sich dabei einer außergewöhnlich großen Konkurrenz vor allem aus Asien und Amerika stellen. Unter anderem ging die Olympiasiegerin von 1996 aus Japan in ihrer Altersklasse 50-59 an den Start.

Trotz oder gerade wegen des großen Verlustes und der unendlichen Trauer zeigten sie ihre neue technische Duett-Kür fast fehlerfrei, um ihre Mutter stolz zu machen und wurden vollkommen unerwartet mit dem Vize-Weltmeistertitel und der Silbermedaille belohnt. Zwar konnte aus finanziellen Gründen leider ihre neue Trainerin Sascha Janssen nicht dabei sein, dafür ist aber Sohn bzw. Neffe Nicolas Janssen extra mitgereist, um die zwei auch emotional zu unterstützen.

Die Konkurrenz in der freien Kür zwei Tage später war noch größer. Auch hier konnten sich Silke und Birte noch einmal fokussieren und erkämpften sich mit ihrer Routine und Willensstärke einen grandiosen 3. Platz, nur weniger als 1/10 Punkte an Silber vorbei.

Diese Medaillen sind umso erstaunlicher und deshalb noch wertvoller, weil die Vorbereitung durch Verletzungen, fehlende Trainingsmöglichkeiten wegen der Ferien und nicht zuletzt der großen Sorge um ihre Mutter kaum stattgefunden hat.

Beide Medaillen widmen die beiden jetzt ihrer Mutter, die nicht nur der Motor und Motivator der beiden war, sondern über 40 Jahre als Trainerin und Wertungsrichterin bei allen Wettkämpfen dabei gewesen ist. Deshalb hatten Silke und Birte auch bei den Siegerehrungen ihr Foto mit dabei und wurden von der großen Synchro-Familie aufgefangen, in der Ingeborg Hohlstein durch ihr langes Engagement für diesen Sport immer einen Platz behält.