Sommertour Innovationsgeist beeindruckt

Im Rahmen ihrer diesjährigen Sommertour besuchte Mona Neubaur, stellvertretende Ministerpräsidentin sowie Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie NRW, in der vergangenen Woche den nachhaltigen Neubau der Stadtwerke Nettetal.

Mona Neubaur, Vize-Ministerpräsidentn in NRW, besuchte kürzlich auf ihrer Sommertour die Stadt Nettetal.

Foto: MWIKE NRW/ Marcel Kusch

Das im Jahr 2022 nach den Prinzipien des zirkulären Bauens errichtete Verwaltungsgebäude als beispielhafter Lernort für klima- und ressourcenschonendes Bauen war somit passender Anlaufpunkt für den Austausch mit regionalen Vorreitern der Umweltwirtschaft. Bürgermeister Christian Küsters begrüßte neben der Ministerin und ihrer Begleitung auch zahlreiche Vertreter innovativer Unternehmen aus Nettetal und Umgebung, die mit ihren zukunftsweisenden Technologien und Konzepten einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz und nachhaltigem Bauen leisten.

So erläuterte Peter Breidenbach, Geschäftsführer der ClayTec GmbH & Co. KG, wie sein familiengeführtes Unternehmen mit natürlichen Lehmprodukten wie Lehmputzen und -mörteln ein gesundes und rückbaufähiges Raumklima schafft, das den Neubau der Stadtwerke maßgeblich prägt. Markus Steppler, Geschäftsführer der W. u. J. Derix GmbH & Co., stellte die Vorreiterrolle seines Unternehmens im Ingenieurholzbau vor, das mit Brettschichtholz- und X-LAM-Produkten nicht nur auf Nachhaltigkeit setzt, sondern als erstes Unternehmen der Branche eine Rücknahmeverpflichtung für Holzelemente eingeführt hat und seit 2025 Pionier im Emissionshandel ist.

Dr. Peter Welters, Gründer und Geschäftsführer der Phytowelt GreenTechnologies GmbH, veranschaulichte sein biotechnologisches Konzept zur Artenzüchtung, insbesondere Pappeln, die durch Phytosanierung Schadstoffe aus Böden filtern und so aktiv zur Umweltentlastung beitragen. Siegfried Ferling, Geschäftsführer der morgenEnergie GmbH, führte aus, wie die interkommunale Kooperation von Stadtwerken Nettetal und Gemeindewerken Grefrath mit integrierten Energielösungen wie innovativen Wärmekonzepten, Photovoltaik und intelligenter Steuerung in der Modellsiedlung Juiser Feld maßgeblich die regionale Energiewende vorantreibt.

Weiterhin nahmen Peter Klocke, Leiter Netze der Stadtwerke Nettetal, Meral Thoms, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, sowie Holger Michels, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Nettetal, an dem Gespräch teil.

Im Zentrum des Besuchs stand die Frage, wie Gebäude so geplant werden können, dass sie nach Ende ihrer Nutzung nicht als Abfall, sondern als wertvolle Rohstoffdepots weiterverwendet werden. „Was machen wir mit Gebäuden, wenn sie nicht mehr nutzbar sind? Einfach nur abreißen?“ fragte Bürgermeister Küsters mit Blick auf das Cradle-to-Cradle-Konzept, das bei den Stadtwerken beispielhaft realisiert wurde.

Ministerin Neubaur betonte die Bedeutung funktionierender Netzwerke aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik: „Die Lernkurve aus Erfahrungen von Experten, die schon lange in ihrem Bereich tätig sind, ist besonders wichtig. Zirkuläres Wirtschaften ist eine echte Maßnahme, die die deutsche Wirtschaft in Zukunft deutlich widerstandsfähiger machen wird.“ Mit Blick auf Energiepreise forderte sie, die Stromsteuer zeitweise zu senken: „Die Energiekosten müssen im Sinne der Wettbewerbsfähigkeit gesenkt werden – für Unternehmen wie für Privathaushalte.“

Am Ende ihres Besuchs zeigte sich Ministerin Neubaur beeindruckt vom Innovationsgeist in Nettetal. Bürgermeister Küsters bilanzierte: „Wir haben hier in der Region Unternehmen mit bundesweiter Strahlkraft. Was sie jetzt brauchen, sind verlässliche Rahmenbedingungen von Land und Bund – lokal sind sie längst geschaffen.“