Wärmepumpe: Was ist bei der Umrüstung zu beachten?

Im Zuge der Bemühungen der Europäischen Union (EU), Klimaneutralität zu erreichen, rücken Wärmepumpen immer weiter in den Fokus. Das Heizungsgesetz von Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht dabei vor, dass spätestens ab 2028 jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss.

Foto: HarmvdB Pixabay

In diesem Zusammenhang stellt der Einbau einer Wärmepumpe derzeit die beste und kostengünstigste Alternative dar, um langfristig Energiekosten einzusparen. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte, die Beachtung finden müssen, um eine alte Öl- oder Gasheizung auf Wärmepumpe umzurüsten.

Funktionsweise einer Wärmepumpe

Eine Wärmepumpe entzieht der Umgebung Wärme und führt diese dem internen Heizsystem zu. Dabei benötigt sie laut den Experten von E.ON nur etwa ein Viertel des Energieverbrauchs einer herkömmlichen Heizung.

Das Herzstück der Wärmepumpe ist ein Kältemittel, das in einem geschlossenen Kreislauf verdampft wird. Mithilfe eines Kompressors wird das Kältemittel verdichtet, erhitzt und erwärmt das Heizungswasser im Heizsystem. Danach kühlt es ab und der Kreislauf startet erneut. Der Energieverbrauch reduziert sich weiter, wenn der Kompressor mithilfe einer Photovoltaikanlage mit Speicher angetrieben wird.

Typen von Wärmepumpen

Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen, die sich in ihrer Wärmequelle und der Art der Wärmeverteilung unterscheiden. Luft-Luft-Wärmepumpen nutzen die Außenluft als Wärmequelle und geben die Wärme direkt an die Raumluft ab. Luft-Wasser-Wärmepumpen hingegen leiten die gewonnene Wärme in das Heizungssystem ein.

Wasser-Wasser-Wärmepumpen beziehen die Wärme aus dem Grundwasser und erfordern zwei Brunnenbohrungen. Sole-Wasser-Wärmepumpen, auch Erdwärmepumpen genannt, nutzen Erdkollektoren oder -sonden, um die Wärme aus dem Erdreich zu gewinnen.

Vorteile der Wärmepumpe

Wärmepumpen bieten zahlreiche Vorteile gegenüber konventionellen Heizsystemen:

  • Reduzierung der Heizkosten bei ausreichender Gebäudedämmung
  • Steigerung der Energieeffizienz
  • Möglichkeit der Nutzung als Klimaanlage im Sommer
  • Verringerung des ökologischen Fußabdrucks
  • Ein Brennstofftank wird überflüssig
  • Unabhängigkeit von volatilen Energiepreisen
  • Vernachlässigbare Wartungs- und Reparaturkosten
  • Deutliche Steigerung des Immobilienwerts

Hybridlösung für ältere Bestandsbauten

In älteren, weniger gut gedämmten Gebäuden müssen Wärmepumpen oft große Temperaturunterschiede überbrücken. Dies erfordert entweder eine sehr gute Dämmung oder überdimensionierte Anlagen, was beides unwirtschaftlich sein kann. In solchen Fällen bietet sich eine Hybridlösung an, bei der die alte Öl- oder Gasheizung an sehr kalten Tagen die Wärmepumpe unterstützt.

Durch die Kombination beider Systeme können die Vorteile der Wärmepumpe genutzt und gleichzeitig eine effiziente Wärmeversorgung auch bei sehr niedrigen Außentemperaturen sichergestellt werden.

Kosten und finanzielle Aspekte der Umrüstung

Die Kosten für die Umrüstung hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Größe des Gebäudes, dem Zustand der Dämmung, den klimatischen Bedingungen und dem gewählten Modell. Luft-Wärmepumpen sind in der Anschaffung günstiger als Erd- oder Wasser-Wärmepumpen, da bei letzteren zusätzliche Kosten für die Erschließung der Wärmequellen anfallen.

Trotz höherer Anfangsinvestitionen können teurere Wärmepumpen durch ihre Energieeffizienz langfristig zu weitaus höheren Einsparungen führen als einfache Luft-Wärmepumpen. Für Erd- und Wasser-Wärmepumpen ist mit Kosten zwischen 14.000 und 28.000 Euro zu rechnen, während Luft-Wärmepumpen zwischen 8.000 und 16.000 Euro liegen.

Verfügbare Förderprogramme

Um den Umstieg auf umweltfreundliche Heiztechnologien wie Wärmepumpen zu unterstützen, stehen verschiedene Förderprogramme zur Verfügung. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) offeriert Zuschüsse von bis zu 24.000 Euro für die Installation einer Wärmepumpe.

Zusätzlich gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zinsgünstige Darlehen von bis zu 150.000 Euro für energieeffiziente Neubauten oder die energetische Sanierung bestehender Gebäude. Die Fördersätze sind abhängig von der erreichten Effizienzklasse und der Art der Wärmepumpe. Auch regionale und lokale Förderprogramme können genutzt werden, um kostengünstig und nachhaltig zu heizen.

Fazit

Die Umrüstung auf eine Wärmepumpe bietet zahlreiche Vorteile wie Energieeffizienz, Umweltfreundlichkeit und langfristige Kosteneinsparungen. Trotz einer hohen Anfangsinvestition arbeiten Wärmepumpen langfristig rentabel, da die Heizkosten gesenkt und die Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen erreicht wird.

Verschiedene Förderprogramme unterstützen den Umstieg und machen die Investition noch attraktiver. Die Wärmepumpe ist eine zukunftsfähige Heizlösung, die nicht nur zum Klimaschutz beiträgt, sondern auch den Wert der Immobilie steigert. Mit sorgfältiger Planung und Beratung kann die passende Wärmepumpe für jedes Gebäude gefunden werden, um nachhaltig und effizient zu heizen.