Cheftrainer Thomas Popiesch musste auf Maximilian Hops und Niclas Focks verzichten, konnte dafür aber auf die Rückkehr von Torjäger Mathew Santos bauen. Im Tor erhielt Julius Schulte den Vorzug vor Ole Blumenkamp und durfte damit seinen 21. Geburtstag vor den heimischen Fans feiern – es war sein erstes Saisonspiel in der DEL2.
Die Partie begann ausgeglichen, wurde aber vor allem durch die beiden Nachwuchstorhüter geprägt. Sowohl Schulte als auch Weißwassers Lennart Neiße zeigten von Beginn an starke Leistungen. Der Lausitzer Schlussmann hielt sein Team mit mehreren Glanzparaden im Spiel, als die Gastgeber zunehmendem Druck ausübten.
In der 19. Minute fiel das 0:1: Nach einem Aufbaufehler-Fehler der Pinguine hinter dem eigenen Tor nutzte Alexis D'Aoust die Unordnung in der KEV-Defensive eiskalt aus und brachte die Füchse in Führung.
Im zweiten Abschnitt steigerten sich die Hausherren deutlich. Nach einem absoluten Kraftakt gelang in der 31. Minute der verdiente Ausgleich: Marcel Müller legte den Puck quer zu Adam Payerl, der seine beeindruckende Tor-Serie fortsetzte.
Nur sieben Minuten später drehten die Pinguine die Partie komplett. Davis Vandanes verdeckter Schuss von der blauen Linie im Powerplay ließ Neiße keine Chance – 2:1 zur ersten KEV-Führung.
Im Schlussdrittel zeigten die Pinguine, warum sie zu Hause bislang ungeschlagen sind. In der 49. Minute war es erneut Adam Payerl, der mit seinem zweiten Treffer des Abends auf 3:1 erhöhte. Ein überraschender Schuss des Angreifers erwischte Neiße auf dem falschen Fuß.
Nur 86 Sekunden später folgte das 4:1 durch Max Newton. Nach einer sehenswerten 2-gegen-2-Situation ließen Santos und Newton die Weißwasserer Verteidigung und Torhüter Neiße alt aussehen. Der Doppelpass wurde von Newton eiskalt abgeschlossen.
In der 55. Minute wurde es noch einmal brenzlig für die Hausherren: Daniel Bruch sah nach einem Stockschlag gegen Tom Knobloch die Spieldauerstrafe und die Pinguine mussten eine 5-minütige Unterzahl überstehen. Die Füchse nutzten das Powerplay durch Charlie Jahnke zum 4:2-Anschlusstreffer (58.).
Doch die Pinguine brachten die knappe Führung mit viel Einsatz über die Zeit. Julius Schulte, der in seinem Saison-Debütspiel einen starken Eindruck hinterließ holte sich nach der Schlusssirene einen zusätzlichen Applaus vor der Nordtribüne ab.
Zahlen zum Spiel
Krefeld Pinguine – Lausitzer Füchse 4:2 (0:1, 2:0, 2:1)
Tore: 0:1 (18:30) D'Aoust (Anders, Heyter), 1:1 (30:37) Payerl (Müller, Zengerle), 2:1 (37:16, PP1) Vandane (Müller, Gogulla), 3:1 (48:40) Payerl (Zengerle, Müller), 4:1 (50:06) Newton (Santos, Gogulla), 4:2 (57:48, PP1) Jahnke (D'Aoust, Havlena)
Schüsse: 32:22
Strafminuten: 27:4
Zuschauer: 5133
Stimme zum Spiel
Thomas Popiesch
Vom Spielverlauf her gibt es, glaube ich, keine zwei Meinungen. Wir haben sehr gut angefangen, viele gute Plays gemacht, uns Chancen erspielt, aber das Tor nicht geschossen. Dann hat Weißwasser sehr gut verteidigt, die Zweikämpfe angenommen und gekämpft. Wir hatten sehr viele Turnover und das Spiel ging so ein bisschen weg. Wir haben beim 0:1 nicht so richtig reingefunden, da waren wir nicht giftig genug.
Das haben wir in der zweiten Drittelpause besprochen: Wir können Hockey spielen, das wissen wir, aber wir müssen diesen Willen und diesen Biss zeigen. Das haben wir dann auch gezeigt, wir haben viele Zweikämpfe gewonnen und die Scheiben in die Zonen gebracht, wo die Tore fallen.
Weißwasser ist immer gefährlich und lauert auf Konter. Sie haben nicht umsonst die letzten drei Spiele gewonnen, auch gegen gute Gegner.
Wir haben aber trotzdem den Kopf oben gehalten und sind nicht in Einzelaktionen verfallen, sondern haben zusammengespielt. Gerade hinten raus, fünf Minuten mit sechs gegen vier, da kann so ein Spiel noch mal kippen, aber das haben wir sehr gut verteidigt.
Ich muss heute auch noch ein Sonderlob aussprechen: Julius Schulte hat uns gerade im ersten Drittel mit guten Saves drin gehalten und heute an seinem Geburtstag wirklich ein Top-Spiel gemacht.