"Seid umschlungen", ruft Johan Simons nun zum dritten und letzten Mal als Ruhrtriennale-Intendant dem Ruhrgebiet zu. Und umarmt mit Dinslaken auch quasi dessen nordwestlichsten Zipfel. In Lohberg hat er seine Intendanz begonnen; hier präsentiert die Ruhrtriennale ab Donnerstag, 31. August, 20 Uhr, eine weitere Neukreation.
Wie immer spartenübergreifend: Für "Projecting [Space[" hat sich eine bunte Gruppe von Künstlern, Performern und Technikern um die Kompagnie Damaged Goods in der Zentralwerkstatt der ehemaligen Bergwerksfabrik in Dinslaken-Lohberg eingerichtet. Hintergrund: Man stelle sich einen Nomadenstamm vor, der aus der Zukunft in unsere heutige Zeit reist, um sein Wissen zu teilen. Zum Einsatz kommen lebende Körper, Klebeband und Holz, kuratierte Klänge und städtischer Lärm.
Um Klang und Raum geht's auch im "White Circle", der am Samstag, 2. September, in der Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord eröffnet wird (kleiner Tipp für alle Sandburg-Müden — und für alle anderen natürlich auch). Minimalistisch gehen die Künstler vom "raster noton"-Label den Fragen nach: Kann man Sound sehen? Wie lässt sich ein Raum spüren? Im Zentrum steht ein Ring aus Leuchtstoffröhren, welche einzeln auf musikalische Impulse reagieren und den Raum illuminieren. Sechs Stücke von Alva Noto, Byetone, Kangding Ray und Frank Bretschneider laufen hier im Loop und interagieren jeweils auf sehr unterschiedliche Weise mit den Leuchtstoffröhren. Dadurch wird jedes einzelne Stück zu einer eigenen synästhetischen Erfahrung. Licht und Clubsound umschmiegen die Besucher — "seid umschlungen!"
"Projecting [Space[", Zentralwerkstatt der Zeche Lohberg, Donnerstag und Freitag, 30. August und 1. September, 20 Uhr; Samstag und Sonntag, 2. und 3. September, 16 Uhr, Einführung jeweils 45 Minuten vor Vorstellungsbeginn;
"White Circle", Kraftzentrale, Landschaftspark Duisburg-Nord, vom 2. bis 16. September dienstags bis sonntags von 13 bis 21 Uhr; Eintritt frei.
