"Das Phänomen sich radikalisierender Jugendlicher ist keines, das die Sicherheitsorgane lösen können. Es bedarf vielmehr der Anstrengung der gesamten Gesellschaft, um Jugendlichen Perspektiven jenseits politischer und religiöser Fanatismen aufzuzeigen", erklärt Volker Grans vom Wegweiser. Der Wegweiser ist ein umfassendes, innovatives Präventionsprogramm gegen gewaltbereiten Salafismus, das vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Inneres und Kommunales initiiert worden ist. Es soll sich gezielt an Jugendliche aus dem Kreis Wesel, die sich religiös-extremistischen Richtungen zuwenden und auch an Jugendliche, die von solchen Gruppen angesprochen oder unter Druck gesetzt werden, richten.
"Der Workshop ist für Menschen konzipiert, die beruflich oder ehrenamtlich in der Jugendarbeit tätig sind", erläutert Jörg Büschgens von der vhs Moers - Kamp-Lintfort. Das können Lehrer, Sozialpädagogen, Sporttrainer oder Jugendgruppenleiter sein. Sie erfahren einen fundierten Einstieg in die Präventionsarbeit mit dem Schwerpunkt Islamismus. Ziel sei es, die Teilnehmer mit den nötigen Fertigkeiten und Ressourcen auszustatten, damit sie in ihren Einrichtungen als Multiplikatoren in der Extremismusprävention wirken können, erläutert Volker Grans.
Nach einer theologischen Einführung über Glaubensformen des Islam werden Ressourcen, Anlaufstellen und Netzwerke zur Präventionsarbeit vorgestellt. An konkreten Beispielen werden Radikalisierungsrisiken und -geschichten gemeinsam rekonstruiert und mit konkreten Handlungsmöglichkeiten verknüpft. Einen wichtigen Teil nimmt auch die Schärfung der Selbst- und Fremdwahrnehmung und der sozialen "Softskills" im Umgang mit "Fremdem" ein. "Die Multiplikatoren sollen nicht nur in den Augen der Jugendlichen ein vertrauenswürdiger Ansprechpartner sein, sondern auch die eigenen Grenzen, Muster und Projektionen erkennen", so Volker Grans.
Der Workshop beginnt am 12. Dezember und findet Montag bis Freitag von 9 bis 15.30 Uhr bei der vhs in Moers, Im Moerser Feld 1f statt. Die Kosten für den Workshop, welcher auch als Bildungsurlaub gebucht werden kann, betragen 200 Euro.
