So gab es in den ersten sechs Spielen keinen einzigen Punkt, in den folgenden sechs aber derer sieben! Von höchstem Wert war dabei das 3:3 daheim gegen Potsdam und jetzt das 0:0 in Schönebeck, „Extrapunkte“, die der Verein nur bedingt auf dem Zettel hatte. Das Remis in Essen bedeutete zudem Tuchfühlung zum rettenden Ufer, was im Oktober nicht mehr in Reichweite war.
Warum der Überlebenskampf, wo doch die Löwinnen, die seit knapp einem Jahr Zebras sind, noch unlängst zur europäischen Creme de la Creme zählten? Nun, im Frauenfußball wird seit Jahren das große Portemonnaie aufgemacht. In Deutschland sind die Standorte Wolfsburg, Frankfurt, Leverkusen und auch München zu nennen, im Ausland locken Saint Germain, Arsenal und Co. mit Summen, die eine Region wie Duisburg einfach nicht aufrufen kann.
Deshalb hatte Inka Grings in ihrem ersten Jahr als Cheftrainerin die nicht leichte Aufgabe, bundesligataugliche Spielerinnen aus dem In- und Ausland um sich zu versammeln, die bezahlbar sind, mithin nicht zu den Top-Stars der Szene zählen. Dass letztendlich auch Nationalspielerinnen aus B- Ländern ein schlagkräftiges Kollektiv bilden können, beweisen seit Jahren Freiburg und Bayern München. Und genau in diese Kerbe haut Inka Grings, die akribisch am Team feilt - immer auf der Suche nach einem noch besseren Weg. Dabei hält ihr MSV-Grande Udo Kirmse höchst engagiert der Rücken frei, was an dieser Stelle auch einmal eine Bemerkung wert ist!
Dass da Rückschläge nicht ausbleiben, bewies das 1:4 in Sand, was bei einem Sieg und vier Unentschieden die einzige Niederlage in den letzten sechs Spielen war. Das Heimspiel gegen Rekordmeister Frankfurt jetzt Sonntag, 14. Dezember, 11 Uhr, ist deshalb Standortbestimmung pur.