„Die Durchsuchungen von Staatsanwaltschaft und Polizei unter anderem in der unmittelbaren Nähe von Kies-Seen und -Gruben in Kamp-Lintfort sorgen für Aufsehen. Aus der Bevölkerung erhalte ich derzeit viele Zuschriften und Anrufe mit Hinweisen“, sagt der SPD-Landtagsabgeordnete René Schneider.
Insgesamt 50 Durchsuchungsbefehle gegen 30 Tatverdächtige hatten die Ermittler am 1. April in ganz Nordrhein-Westfalen vollstreckt. „Dass die Fahnder auch in Kamp-Lintfort zugeschlagen haben, bewegt die Menschen hier sehr“, sagt Schneider: „Einige erheben nun schwere Vorwürfe gegen Kies-Unternehmen in der Region und schildern mutmaßliche Hinweise.“ Der Kamp-Lintforter Abgeordnete verweist auf die laufenden Ermittlungen und rät: „Bestens aufgehoben sind alle Informationen bei der Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität in Nordrhein-Westfalen, die bei der Staatsanwaltschaft Dortmund angesiedelt ist.“ Diese führe die derzeitigen Ermittlungen. „Auch ich habe bereits Kontakt zur zuständigen Staatsanwaltschaft aufgenommen und auf die zahlreichen Hinweise aus der Öffentlichkeit verwiesen“, sagt Schneider: „Immer eindeutiger wird, dass hier eine Menge aufzuklären ist.“
Schneider selbst möchte am Mittwoch, 9. April, im Landtag nachhaken. „Auf Initiative der SPD-Fraktion muss NRW-Umweltminister Oliver Krischer nun im zuständigen Ausschuss zu den in Rede stehenden Straftaten berichten“, so Schneider. Auf Drängen seiner Fraktion seien die Vorgänge erster Tagesordnungspunkt der Sitzung.
„Dabei werde ich die berechtigten und bohrenden Fragen, die die Menschen in meiner Heimatstadt haben, an den Minister richten“, sagt Schneider: „Wir in Kamp-Lintfort wollen wissen, ob und wie sich mutmaßliche Kriminelle auch bei uns an Mensch und Natur versündigt haben.“ Ebenso wolle er vom zuständigen Minister erfahren, wie entstandene Schäden beseitigt werden sollen. „Für die Zukunft gilt es zudem zu klären, ob das Umwelt-Strafrecht solche Vergehen nicht mit sehr viel härteren Strafen versehen muss“, sagt Schneider. Denn scheinbar schreckten die aktuellen Paragrafen nicht genug ab.