Über Weihnachten ist wohl einiges zu Bruch gegangen. Beim ersten Repair-Café des Jahres am vergangenen Freitag jedenfalls war der Andrang groß; am Eingang zur Christengemeinde hatte sich um 16 Uhr schon eine Schlange gebildet. Urgemütlich ging's dann ans gemeinsame Tüfteln.
An einem Tisch der Ex-Bürgerschenke saß Jürgen Vollbach. Mitgebracht hatte er Info-Material und kleine Röhrchen. In gewisser Weise hatte das durchaus was mit "repair" zu tun. Vollbach ist selbst Krebsbetroffener und engagiert sich seit seinem Ruhestand deshalb bei der Westdeutschen Spenderzentrale (WSZE), der Datei für freiwillige Stammzell- bzw. Knochenmarkspender des Deutschen Roten Kreuzes und des Uniklinikums Essen. Lange schon geplant, soll jetzt endlich eine großangelegte Typisierungsaktion im Hafenstadtteil stattfinden.
"Es wird ablaufen wie immer", Jürgen Vollbach hat reichlich Erfahrung mit Schützenheimen und Gemeindesälen. Aber: "Ruhrort ist mir eine Herzensangelegenheit." Deswegen hat er mit dem Repair-Café bzw. der Christengemeinde sowie der evangelischen und der katholischen Gemeinde starke Partner ins Boot geholt.
Während dann am Freitag, 24. Februar, ab 16 Uhr im vorderen Saal getüftelt wird, werden im hinteren Saal mit Wattestäbchen Abstriche von der Wangeninnenwand genommen. Ein kurzer "Pinselstrich" — fertig. Schon in der Speichelprobe sind genügend Informationen enthalten, um festzustellen, ob man als Stammzellenspender infrage kommt. Sollte das der Fall sein, wird man bei allen weiteren Schritten von einem festen Ansprechpartner der WSZE begleitet. Schon vorm Abstrich werden alle Teilnehmer gründlich informiert und aufgeklärt, wenn sie das möchten. Zielgruppe sind Erwachsene von 18 bis 40 Jahren.
"100 Teilnehmer sollten es schon werden", gibt Jürgen Vollbach das Ziel vor, das zwar ehrgeizig klingt, aber notwendig ist. Weil es "eine weltweite Lotterie" ist, für Leukämiepatienten und andere Bluterkrankte einen passenden Spender zu finden. Also: Je mehr kommen, desto besser!
Typisierungsaktion der WSZE beim Repair-Café, 24. Februar, ab 16 Uhr in den Räumen der Christengemeinde, Landwehrstraße 55, Ruhrort