Jürgen Vollbach ist ein Ruhrorter Junge. Auch wenn er längst weiter südlich zuhause ist, hat er im Hafenstadtteil immer noch seinen Stammtisch. Und erlebte hier einen Weihnachtsgottesdienst, der ihn so beeindruckte, dass er dachte: "Hier muss doch was gehen."
Jürgen Vollbach ist selbst Krebsbetroffener und weiß deshalb, wie wichtig es ist, dass sich möglichst viele Menschen im Kampf gegen Krebs engagieren. Seit seinem Ruhestand ist Vollbach ehrenamtlicher Mitarbeiter bei der Westdeutschen Spenderzentrale (WSZE), der Datei für freiwillige Stammzell- bzw. Knochenmarkspender des Deutschen Roten Kreuzes und des Uniklinikums Essen. Allein in deren Gebiet gibt es derzeit über 60 Patienten und 700 Anfragen. Es ist nicht so schwer, hier zu helfen — und es kostet nichts.
Katholische, evangelische und freie Christengemeinde in Ruhrort hat Vollbach schon auf seiner Seite. Nach den Sommerferien soll in den Räumen der Christengemeinde, in der Ex-Bürgerschänke auf der Landwehrstraße 55, eine Typisierungsaktion stattfinden, zu der alle gesunden Ruhrorter und Nachbarn zwischen 18 und 40 aufgerufen sind.
Zwei Möglichkeiten zur Typisierung gibt es: Im Rahmen einer Blutspende wird ein Röhrchen Blut zusätzlich abgezapft, das dann im Labor analysiert und anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender-Register übermittelt wird. Oder es wird mit einem Stäbchen ein Abstrich aus dem Mund entnommen, mit dem im Labor die wichtigsten Gewebemerkmale bestimmt werden. Kommt ein Spender für einen Patienten infrage, erfolgen weitere Tests, Untersuchungen sowie die gründliche Aufklärung des Spenders, der erst dann sein Einverständnis zur Blutstammzellen- oder Knochenmarkspende gibt. Und dann wird Leben gerettet.