Der Härtetest gut zwei Wochen vor Ligastart ist bestanden. Zwei Mal durften die Zebras am Sonntag beim Cup der Traditionen gegen Bundesligisten ran, zwei Mal machten sie ihre Sache sehr gut. Gegen Eintracht Frankfurt stand nach 45 Minuten ein 0:0. Im Elfmeterschießen bewahrten Fabian Schnellhardt, der zum 5:4-Sieg für den MSV traf, und seine Kollegen dann die Nerven. Die Gastgeber präsentierten sich laufstark, taktisch diszipliniert und mit viel Druck im Spiel nach vorne.
Gerade Schnellhardt machte dabei als Dreh- und Angelpunkt im Mittelfeld eine richtig gute Figur. Dazu präsentierte sich die Innenverteidigung mit Routinier Branimir Bajic und vor allen Dingen Neuzugang Thomas Blomeyer als solide und sattelfest. Der junge Bayer Blomeyer überzeugte durch gutes Stellungsspiel, starke Zweikampfwerte und eine gute, ruhige Ausstrahlung an der Seite seines Kapitäns. Im Hertha-Spiel führten die Zebras nach dem Doppelpack von Zlatko Janjic schon 2:0, ehe es ihm Julian Schieber gleichtat und seine Mannschaft kurz vor Abpfiff ins Elfmeterschießen rettete.
Mächtig Dampf machte auch Tugrul Erat auf seiner rechten Seite, auch wenn er einige gute Einschusschancen ungenutzt ließ. Trainer Ilia Gruev, der das Turnier nutzte, um allen Spielern Spielanteile zu verschaffen, hat nun die Qual der Wahl. Der MSV geht mit einem breit aufgestellten, gut besetzten Kader in die Saison. Da wird es nicht einfach für den Coach, sich für eine Startformation für das Paderborn-Spiel am 29. Juli zu entscheiden. "Alle Spieler sind gut drauf, alle haben sich gut präsentiert, so dass ich jetzt schwierige Entscheidungen treffen muss", verkündete der Chefcoach, der natürlich froh ist, dass sich seine Spieler in so gutem Zustand präsentieren und er die Qual der Wahl hat. Alleine im defensiven Mittelfeld tummelt sich mit Spielern wie Tim Albutat, Baris Özbek, Martin Dausch und Enis Hajri gehörig viel spielerisches Potenzial. Im Angriff kämpfen der King, Simon Brandstetter, Stanislav Iljutcenko sowie Zlatko Janjic, der sich beim Hertha-Spiel mit einem Doppelpack wieder nachhaltig in Erinnerung schoss, um die Plätze. Auf den Außenbahnen ist der Andrang auf einen Startplatz mit Spielern wie Wiegel, Erat, Bröker, Wolze, Engin und Klotz nicht weniger heftig. Auch in der Defensive steht noch nichts fest, wobei es nach der Knöchelverletzung, die der bisher gesetzte Dan-Patrick Poggenberg nach hartem Einsteigen von Timothy Chandler erlitten hat, wohl darauf hinaus läuft, dass Kevin Wolze hinten links ran darf. Im Abwehrzentrum scheint Thomas Blomeyer nach seinen starken Auftritten zumindest gute Chancen auf einen Startelfeinsatz zu haben. Im Tor bekamen Mark Flekken und Marcel Lenz ihre Spielanteile am Sonntag, während Daniel Zeaiter zuschauen musste. Wobei eines ja auch klar ist: Ilia Gruev kann bei diesem Kader ruhigen Gewissens rotieren lassen. Und das wird er auch tun...