Hafenkonzert "Promenadenmischung" am Samstag beim "Hübi" auf dem Leinpfad Eine große Tradition lebt wieder auf

Ruhrort · An die große Tradition der Hafenkonzerte möchte Klaus Grospietsch im Jahr des 300-jährigen Hafenjubiläums anknüpfen und lädt am Samstag, 16. Juli, zur "Promenadenmischung" ein.

Am Samstag geht der Sommer los, mit tropischen Temperaturen und strahlend blauem Himmel — hoffen jedenfalls Klaus „Pietsch“ Grospietsch (mit Sonnenbrille und grünweißer Gitarre) und seine Mitstreiter. Wie das aussehen sollte, zeigt dieses Archivbild von einer „Draußen-HFN-Jam“ im Juli 2014.

Foto: Silke Stutzinger/Archiv

"Wie sonst sollte ein Konzert auf dem Leinpfad, der Hafenpromenade, denn heißen, wenn dort eine so bunte Mischung verschiedener Musiker zusammenkommt", erklärt der umtriebige Musiker, Galerist und Impresario den Namen des Konzerts, das am Samstag tatsächlich mitten auf dem Leinpfad, nämlich ab 19 Uhr draußen beim Hübi stattfindet. Dort hat "Pietsch" bei der HFN-Jam schon reichlich Erfahrung mit der Mischung von Musikern wie von Getränken gesammelt.

Vorbild ist natürlich das legendäre Hafenkonzert, das 1938 zu Ostern erstmals vom "Reichssender Köln" aus Ruhrort übertragen wurde und bis 2009 regelmäßig sonntagmorgens um sechs Uhr Hunderttausende Hörer vorm Radio versammelte — und zahlreiche Ruhrorter und Besucher bei den Aufzeichnungen vor Ort. Manche von ihnen hatten der Einfachheit halber die Nacht in den (damals noch zahlreichen) Ruhrorter Kneipen durchgemacht, um dann mit reichlich Schunkelstimmung im meist ausverkauften Festzelt auf der Mühlenweide so beliebte Stars wie Peter Alexander, Roberto Blanco oder Maria und Margot Hellwig zu bejubeln. Unvergessen auch der Hafenkonzert-Moderator Hasso Wolf.

Mit so großen Namen kann "Pietsch" jetzt noch nicht dienen; überhaupt ist die Promenadenmischung im Rahmen von "Ruhrort 300+", dem "Zusatzprogramm des Kreativquartiers zum 300-jährigen Hafenjubiläum, erstmal ein Testballon — aus dem sich vielleicht was größeres entwickeln kann. Immerhin hat es die HFN-Jam neulich ja zu einem dreiminütigen Liveauftritt in der Duisburger Lokalzeit gebracht ...

Für die Promenadenmischung hat Pietsch jedenfalls einen schönen Kessel Buntes zusammengestellt: Unverzichtbar am Hafen ist natürlich das Akkordeon, gespielt von Eberhard Morsch, der vom "Magier aus Varna" am Hackbrett begleitet wird. Binnenschifffahrtsaffin schon von Berufs wegen ist Dr. Bernhard Weber, der Direktor des Museums der deutschen Binnenschifffahrt. Der studierte Musikwissenschaftler nimmt am Piano Platz und singt dazu. Musikalisch ist er bei den Beatles und insbesondere John Lennon zuhause, aber vielleicht gräbt er ja auch noch irgendwas Schifffahrtsmäßiges im Museumsarchiv aus. Außerdem dabei: Die Ruhrorangen, deren maritime Lieder und elegant dargebotene Schlager auch davon erzählen, dass in einem Binnenhafen nichts größer ist als die Sehnsucht nach Meer. Canya mit Akustiksound und Gesang steht für fast schon karibische Entspanntheit. Dann greift Pietsch selbst zu Gitarre und Mikrofon, unterstützt von bzw. vom HFN-Jammer. Mit Schwarz 2 kommt abschließend auch unter (hoffentlich) freiem Himmel Hafenkneipenstimmung auf. Und ganz vielleicht gibt's zwischendurch oder obendrauf auch Klaus Steffens legendäres "Ruhrort-Lied": "Manchmal denke ich zurück ..."

Durchs Programm führt Thommie Black. Der Eintritt beim Hübi ist frei; ein Hut geht aber rum. Ungeklärt ist jetzt nur noch, wohin die Gäste am Sonntagmorgen um sechs wanken sollen ...

(Niederrhein Verlag GmbH)