Hauptaugenmerk liege bei diesen Fahrten darauf, zu schauen, wofür das Land NRW in den vergangenen Jahren Fördergelder ausgeschüttet habe, erläutert NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin: „Das ist das primäre Ziel, es geht aber auch darum, vielleicht die oder andere Schwachstelle oder zusätzliche Maßnahme zu ermitteln, die dann vielleicht auch gefördert werden könne.“
Grundsätzlich gehört die Tourismusbranche zu den wirtschaftlichen Wachstumstreibern in Nordrhein-Westfalen. Im Ruhrgebiet ist es vor allem die Industriekultur, die bei auswärtigen Besuchern das Interesse weckt. Die Landmarke Tiger & Turtle – wegen ihrer Form auch begehbare ‚Achterbahn‘ genannt – gehört zu den Skulpturen der Industriekultur, die auch international Beachtung erfahren. „Ich beglückwünsche Duisburg für Mut zur Umsetzung dieser Skulptur. Praktisch jeder Fotoband übers Ruhrgebiet enthält inzwischen auch ein Bild von Tiger & Turtle“, bemerkte der Minister, der zuvor von der Leiterin des Lehmbruck Museums, Dr. Söke Dinkla einiges über die Entstehungsgeschichte der Großskulptur erfahren hatte. Und die ist durchaus interessant, wobei das besondere nicht allein die Skulptur selber ist. Schon die Heinrich-Hilbrand-Höhe ist eine Besonderheit, schlummern in ihr doch der Abraum der Zinkhütte, die unmittelbar nebenan war. Der gesamte Abraum wurde auf einem Haufen zusammengeschoben, anschließend hermetisch mit verschweißten Folien versiegelt, um dann mit Bepflanzungen überdeckt zu werden. Im Jahr 2008 kamen dann erste Überlegungen auf, die Halde mit einer Skulptur zu verzieren. Die Künstler Heike Mutter und Ulrich Genth gewannen den Gestaltungswettbewerb, der dann umgesetzt wurde. Ursprünglich sollte die Skulptur bereits im europäischen Kulturhauptstadtjahr 2010 fertig sein, was jedoch nicht klappte. Erst im November 2011 wurde unter großem Publikumsandrang das Werk eröffnet. Bis heute haben sich mehr als eine Millionen Menschen nach Wanheim aufgemacht, um selbst „Achterbahn zu gehen“.
Mit Tiger and Turtle hat Duisburg damit neben dem Landschaftspark Nord ein zweites echtes Highlight, das von den Touristen angesteuert wird. Der Landschaftspark wird im Schnitt von fast einer Millionen Menschen im Jahr besucht.
Für den Minister ging am Donnerstag die Reise anschließend nach Rheinberg, der Basilika in Essen-Werden und einer Schifffahrt über den Baldeneysee weiter, nachdem er tags zuvor schon im Bergbaumuseum Bochum, dem Kemnader See in Witten und dem Fußballmuseum in Dortmund gewesen war.