Schneckenrennen, Teil 23

Duisburg · Im langsamen Gleichschritt ging es für das Keller-Trio am 22. Spieltag voran. 1860, Paderborn und der MSV schafften allesamt nur ein 1:1. Für Dennis Grote ein "Schneckenrennen", bei dem noch alles offen ist.

Zwei, die sich mögen, die aber auch gleichzeitig um einen Stammplatz auf der linken Seite konkurrieren. Hier hatte Kevin Wolze zuletzt die Nase vorn. Für heute will MSV-Coach Ilia Gruev sich aber nicht in die Karten gucken lassen. Vielleicht laufen Wolze und Dennis Grote ja wieder gemeinsam auf?

Foto: Penzel

Am Sonntag, 13.30 Uhr, empfangen die Zebras St. Pauli. Rund 20.000 werden erwartet. Für die Profis ist das Motivation und Verpflichtung zugleich.

Na klar freuen sich Dennis Grote und Kevin Wolze über eine volle Hütte. Und das wird sie Sonntag sein, wenn um 13.30 Uhr der FC St. Pauli zu Gast ist. Rund 20.000 Fans haben sich angekündigt, 3.000 davon aus dem hohen Norden. "Das ist schön zu sehen, wenn trotz unserer Situation so viele Fans kommen. Wir genießen das und empfinden das als schönes Zeichen", freut sich Dennis Grote über die Unterstützung aus dem Fan-Lager. Sein Kumpel Kevin Wolze sieht das ähnlich, mahnt aber auch zugleich: "Wir haben etwas aus dem vergangenen Heimspiel wieder gut zu machen." Da hat er recht. Denn der hilflose Auftritt beim 0:1 gegen den KSC hat einen Großteil des MSV-Anhangs ziemlich rat- und mutlos zurück gelassen.

Ein Stimmungsaufheller war dagegen das Spiel aus der Vorwoche. Das 1:1 in Fürth bedeutete den ersten Auswärtspunkt für die Duisburger seit dem 20. November. "Da haben wir ein ordentliches Spiel gemacht und trotz Unterzahl den Punkt erkämpft", befindet Kevin Wolze.

Sein Trainer sieht das ganz ähnlich. Auch er wertet den Fürth-Auftritt als Schritt in die richtige Richtung. "Das war wichtig für uns. Und mit ein bisschen mehr Glück wären es auch zwei Punkte mehr gewesen. Es sind Nuancen, die entscheiden. Aber das Ergebnis gibt uns ein gutes Gefühl für das Spiel gegen Pauli", geht Ilia Gruev die Dinge ein Mal mehr positiv an.

Den Gegner, immerhin aktueller Tabellenvierter, ordnet der Bulgare als schwer zu knackende Nuss ein. "Die stehen nicht umsonst da oben. Wer gegen Leipzig gewinnt, muss ein gutes Team beisammen haben. Dazu kommt, dass sie einen ganz erfahrenen Trainer haben", hat Gruev mächtig Respekt vor der Truppe von Ewald Lienen, die während der Trainingswoche gerade in der Innenverteidigung mit argen Personalsorgen zu kämpfen hatte.

Trotz des namhaften Gegners und der eigenen Situation gehen die Hausherren mit breiter Brust in das Duell mit dem Kiez-Club. Grote: "Unser Glaube ist groß. Nein, er ist eher riesig. Klar, es sind wieder weniger Spiele geworden, in denen wir punkten können. Aber das Schneckenrennen im Tabellenkeller geht weiter. Und wir wollen den entscheidenden Schritt machen."

(Niederrhein Verlag GmbH)