Duisburg. "Junges Licht" erzählt die Geschichte eines Zwölfjährigen, der im Kohlenpott der 60er Jahre mit Krankheit und Tod, Schuld und Buße sowie erotischen Verlockungen konfrontiert wird. "Keine Figur, keine Szene, die mich nicht sofort an meine eigene Kindheit erinnert hätte", sagt Winkelmann über das Buch: "Lehrer, die immer von denselben Kriegserlebnissen erzählten, die Straße vor dem Haus, wo wir mit einem echten Lederball Fußball spielten, der Hinterhof mit den Teppichstangen, wo die Sportlichen turnten und die unsäglich angstbesetzte Enge im Dreckloch der Republik."
Mit Kameramann David Slama hat Winkelmann die poetische Sprache Rothmanns in filmische Bilder übersetzt, die das Unspektakuläre wie das Fesselnde des untergegangenen Reviers wiederbeleben. Die viel zu enge Wohnung, in der der zwölfjährige Julian mit seinen Eltern haust, wurde nach alten Plänen nachgebaut, für Unter-Tage-Szenen wurde an Originalschauplätzen wie der Zeche Auguste-Viktoria in Marl gedreht. Eine Hommage an die Arbeit des Bergmannes: "So wie in diesem Film ist seine Arbeit unter Tage noch nie gezeigt worden", sagt Winkelmann.
Der Regisseur stellt seinen Film persönlich in Duisburg vor: bei einer Vorpremiere am Mittwoch, 4. Mai, um 20.30 Uhr im Filmforum am Dellplatz. Dort ist "Junges Licht" dann vom 12. bis 14. Mai um 21 Uhr und vom 15. bis 18. Mai um 18.30 Uhr zu sehen.