MSV verliert bei starken Breisgauern/Streich lobt die Zebras in höchsten Tönen Grifo macht den Unterschied

Freiburg · Nichts zu holen gab es für die Zebras beim Tabellenersten aus Freiburg. Die Breisgauer zeigten dem MSV beim 3:0-Sieg eindrucksvoll die Grenzen auf. Die Duisburger tun gut daran, die Niederlage gegen bärenstarke Freiburger schnell abzuhaken.

Sinnbild des Spiels: Kevin Wolze, der zwei unglückliche, entscheidende Aktionen hatte, kauert am Boden.

Es war alles angerichtet. 21 Grad und warmer Sonnenschein. Ein mit fast 24.000 Zuschauern, davon rund 500 aus Duisburg, voll besetztes Schwarzwald-Stadion. Die Freiburger Fans skandierten euphorisch „Freiburg wird Meister“ und „Nie mehr zweite Liga“. Und ja, danach sieht es aktuell tatsächlich aus.

Aber der Reihe nach: Auf dem Rasen standen zwei Mannschaften, die aktuell eine richtig gute Phase haben. Der Anfang verlief verhalten. Die spielstarken Freiburger wollten erstmal schauen, was Duisburg so anbietet. Und die Gäste servierten kontrollierte Defensivkunst. Die eigentlich offensiv aufgestellten Kevin Wolze und Giorgi Chanturia ließen sich auf den Flügeln soweit zurück fallen, dass die Zebras quasi mit Sechser-Abwehrkette spielten. Das ging auch erstmal gut. Aber dann senste Enis Hajri in Minute 22 den bärenstarken Max Philipp um. Den fälligen Freistoß übernahm Spezialist Vincenzo Grifo. Nach kurzem Zögern schnibbelte der 23-Jährige das Leder in Ratajczaks Torwarteck - 1:0 für die Hausherren. Gut zehn Minuten später der zweite Auftritt vom überragenden Grifo. Nach überflüssigem, aber auch diskussionswürdigem, Foul von Kevin Wolze an Grifo zirkelt dieser den Ball genau auf den Kopf von Philipp, der Dan-Patrick Poggenberg vernatzt und zum 2:0 für die Breisgauer einnickt - die frühe Vorentscheidung...

Der MSV kam aggressiv und motiviert aus der Kabine - und hatten mehr vom Spiel. Gleich zwei Chancen für Chanturia (51.) und Özbek (54.) verzeichneten die Gäste. Freiburg lauerte und verlegte sich mit seinen schnellen, technisch starken Leuten im Mittelfeld auf überfallartige Konter und, nach der ersten Halbzeit nachvollziehbarerweise, auf Standards.

Dann die Entscheidung: Wieder Grifo, der nach Wolze-Fehler von Hajri im Strafraum gelegt wird: Glatt Rot für Hajri und Elfer für Freiburg. Petersen verwandelt humorlos und die Messe ist gelesen. Der Rest war Freiburger-Aufstiegsparty, während sich die Zebras die frischen Wunden leckten. Nach dem Spiel haderten Ilia Gruev und seine Spieler mit den Schiedsrichter-Entscheidungen, betonten aber, dass Freiburg vollkommen verdient gewonnen haben. „Das 2:0 war abseits und der Elfmeter ist eigentlich kein Elfmeter. Aber egal, Freiburg war besser als wir und wird verdient aufsteigen“, so ein enttäuschter Steffen Bohl nach der Partie. Die Einordnung der Niederlage nahm der Kapitän auch gleich vor: „Das ist jetzt kein Grund, den Kopf hängen zu lassen. Wir müssen am Freitag gegen Düsseldorf punkten. Und das wissen wir auch.“ In die gleiche Kerbe schlug auch Michael Ratajczak, der zuerst aber Vincento Grifo, der sein sechstes direktes Freistoßtor erzielte, höchstes Lob zollte. „Der war sensationell geschossen.“ Für „Rata“ heißt es nun, Mund abputzen und auf Düsseldorf fokussieren. „Das wird ein geiles Spiel und die Hütte wird voll sein. Wir werden alles geben.“

Nach dem Spiel gab es aber doch noch Balsam für die Duisburger Seele. Und zwar aus dem Mund von Freiburgs Kult-Trainer Christian Streich: „Ich wünsche mir, dass der MSV die Liga hält. Und das meine ich auch wirklich so. Das ist ein geiler Verein mit wirklich guten Leuten, die dort arbeiten.“

(Niederrhein Verlag GmbH)