Bedröppelt und erschöpft schlichen die MSV-Spieler zu ihren Fans, um sich dort dann wüste Beschimpfungen, Bierduschen und Spuk-Salven abzuholen. "Das geht gar nicht. Ich verstehe die Enttäuschung der Fans gut, aber gewisse Grenzen dürfen nicht überschritten und die Würde muss gewahrt werden", zeigte sich MSV-Coach Gino Lettieri fassungslos über das Verhalten mancher so genannter "Fans". Umso mehr hofft der Coach, dass die Anhänger am Samstag gegen Cottbus wieder hinter ihrer Mannschaft stehen. "Es geht um Zusammenhalt in guten und in schlechten Zeiten."
Tief enttäuscht zeigten sich auch Lettieri und sein Co Daniel Felgenhauer von dem, was auf dem Rasen passiert ist. "Ich erwarte mehr von den Spielern. Wenn man die Chance hat, vor so einer Kulisse zu spielen und den Anspruch hat, sich weiter anzubieten, muss einfach mehr kommen", so Lettieri. Daniel Felgenhauer brachte es auf den Punkt: "Es liegt nicht an A- oder B-Elf. Die Einstellung hat schlicht und ergreifend nicht gestimmt."
Überhaupt können beide Trainer die Diskussion über A- oder B-Elf nicht nachvollziehen. Lettieri: "Das war sicher keine B-Elf, die da auf dem Platz stand. Und abschenken wollten wir das Spiel auch nicht. Die Mannschaft,die da gespielt hat, spielt beim Training jede Woche zusammen und war eingespielt. Sie haben einfach ihre Leistung nicht gebracht." Und sein Co-Trainer ergänzt: "Wenn wir die komplette Stammelf aufgeboten hätten und die dann, müde wie man nach so einem Pokalfight ist, am Samstag gegen Cottbus auf den Sack bekommen hätte, hätten sich auch alle beschwert."
A propos Energie Cottbus. Die kommen am Samstag um 14 Uhr in die Schauinsland-Arena. Und für die, da ist sich das Trainergespann der Duisburger sicher, geht es um die letzte Chance, noch in den Kampf um die vorderen Plätze einzugreifen.Lettieri: "Da kommt eine kompakte, spielstarke Mannschaft, gegen die wir viel investieren werden müssen." Ein offenes Visier erwartet der Übungsleiter bei Cottbus allerdings nicht. "Die wissen auch, dass wir unbedingt gewinnen wollen und werden abwarten können."