Not macht erfinderisch...

Homberg/Hochheide · Vertreter der Stadt und der Bezirksregierung Düsseldorf informierten die Bürger über die Beweggründe für die kurzfristige Unterbringung von Flüchtlingen in der Homberger Glückauf-Halle.

Bis auf den letzten Platz gefüllt, die Aula der Erich-Kästner-Gesamtschule in Homberg.

Foto: thiele

Rund 400 Bürger fanden sich zu der Informationsveranstaltung in der Erich-Kästner Gesamtschule am Freitagabend ein. Angespannt war die Stimmung, sorgte die kurzfristige und unangemeldete Umnutzung der Glückauf-Halle als Notunterkunft für Flüchtlinge bei vielen für Verärgerung.

Das Podium zum Bürgergespräch. Am Mikrofon Stadtdirektor Reinhold Spaniel.

Foto: thiele

Stadtdirektor Reinhold Spaniel (kleines Foto am Mikrofon) erläuterte, dass die Entscheidung schnell fallen musste und mit der Räumung des Walsumer Zeltlagers keine geeigneten Kapazitäten bereitstanden, um der dringenden Bitte der Bezirksregierung Düsseldorf nachzukommen, Flüchtlinge aufzunehmen.

Dafür hatte die Mehrheit der versammelten Bürgerschaft auch durchaus Verständnis, wollte aber wissen, wie es weiter geht. Bleibt die Halle für Monate als Flüchtlingsunterkunft belegt, können Sport- und Karnevalsvereine diese nicht nutzen und auch keine Theateraufführungen stattfinden.

Vize-Regierungspräsident Roland Schlapka machte deutlich, dass es sich bei den Notunterkünften um Übergangsunterbringungen handele und die Flüchtlinge von dort aus weiterverteilt werden. Die Glückauf-Halle sei für sechs Monate als Notunterkunft vorgesehen. Ob die Halle danach wieder normal nutzbar sein, sei aber nicht klar, solange der große Zustrom von Flüchtlingen anhalte.

Bezirksamtsleiter Carsten Alberts kündigte versöhnlich an, sich mit den betroffenen Vereinen am 20. Oktober zusammen zu setzen und Lösungen zu finden. Bekannter Maßen macht Not ja erfinderisch... man darf gespannt sein. Zum Ende der Veranstaltung kamen dann auch Bürger zu Wort, die in erster Linie Solidarität mit den Flüchtlingen bekundeten und an die Menschlichkeit appellierten. Dies sollte im Vordergrund stehen.

Bislang sind in Duisburg 3500 Flüchtlinge untergebracht, bis Jahresende soll die Zahl auf 5000 ansteigen. In der Glückauf-Halle finden derzeit rund 180 Flüchtlinge Obdach.

(Niederrhein Verlag GmbH)