Schon nach dem Abpfiff des zweiten Relegationsspiel gegen Würzburg war klar: Das Tischtuch zwischen Mannschaft und Fans ist nicht zerschnitten. Die Zebra-Anhänger spendeten zu größten Teilen Trost. Von Anfeindungen und Aggression war nahezu nichts zu sehen. Der Einsatz im Abstiegskampf, die große Moral und der Teamgeist — all das scheinen die MSV-Fans honoriert zu haben. Und so passt die Nachricht, der MSV habe so viel Dauerkarten wie noch nie zum Start des Dauerkartenverkaufs veräußert, ganz gut. "Das ist ein tolles Zeichen der Fans und freut uns natürlich sehr", berichtete MSV-Geschäftsführer Peter Mohnhaupt, der die Geschicke bei den Zebras in Zukunft ohne seinen Kollegen Bernd Maas lenken wird.
Und auch in Sachen Kaderzusammenstellung geht es voran. Seit gestern ist klar: Der King bleibt weiter an Bord. Kingsley Onuegbu geht damit in seine vierte Spielzeit bei den Zebras. ""Ich bin happy, weiter Teil der Familie zu sein", strahlte Onuegbu — und verspricht: "Meine Mission mit dem MSV ist noch nicht zu Ende!" "Dass King sich gegen andere und vielleicht lukrativere Möglichkeiten und erneut für uns entschieden hat, macht uns ein Stück weit stolz und zeigt uns auch, dass der MSV weiter ein Verein mit Perspektive ist", sagte Sportdirektor Ivo Grlic.
Mit Tugrul Erat, der von Zweitligist Fortuna Düsseldorf an die Wedau wechselt, und Keeper Mark Flekken, der seinen laufenden Vertrag in Fürth aufgelöst hat, gab es zuletzt zwei wichtige Neuzugänge zu vermelden. Von Flekken erhofft sich Torwarttrainer Sven Beuckert einiges: "Ein junger, hungriger Spieler, der das verkörpert, was wir suchen. Und die Chemie hat gleich beim ersten Gespräch gestimmt. Aber er muss sich jetzt natürlich auch dem Konkurrenzkampf stellen."Und der wird nicht ohne. Denn gestern folgte dann noch die offizielle Verpflichtung von Torwart Daniel Zeaiter, der ablösefrei von Mainz 05 nach Duisburg wechselt und nach eigenen Angaben "richtig Bock" auf seinen neuen Verein hat.
Beide Keeper passen hervorragend in das Schema, nach dem Ivica Grlic, der den MSV-Kader arg verjüngen muss und will, die Transfers angeht. "Daniel passt genau zu unserem Wunsch nach jungen und hungrigen Spielern, die zwar noch wachsen können und müssen, aber auch schon Spielpraxis und damit Erfahrung mitbringen", verdeutlicht Trainer Ilia Gruev. "Zudem erfüllt er die in der 3. Liga erforderliche U23-Regel." Dazu kommt mit Rückkehrer Fabian Schnelllhardt ein Spieler, dem Großes zugetraut wird. Schnellhardt, der auch erst 22 Jahre alt ist, war zuletzt an Ligakonkurrenten Holstein Kiel ausgeliehen, wo er mit fünf Toren und sieben Assists richtig gut einschlug. Und dann gibt es da ja noch die Quasi-Neuzugänge wie Martin Dausch, der fleißig Sonderschichten schiebt und an seinem Comeback nach monatelanger Verletzungspause arbeitet. Und natürlich Andreas Wiegel. Der große Pechvogel in Sachen schwere Verletzungen will endlich beweisen, welches Potenzial in ihm steckt. Dazu kommen die beiden MSV-Nachwuchsspieler Ahmet Engin und Mo Cisse, die den Sprung in den Profikader geschafft haben.
Nur mit jungen Wilden geht es aber natürlich auch nicht. Nico Klotz, Kevin Wolze und Enis Hajri haben bereits verlängert, die Verhandlungen mit den Routiniers Steffen Bohl, Kingsley Onuegbu und Branimir Bajic auf Hochtouren.