Pinguine-Hauptgesellschafter Peer Schopp im Interview „Team wird sich zerreißen“

Krefeld · Vor dem Start der neuen DEL 2-Saison traf der Extra-Tipp Pinguine-Hauptgesellschafter Peer Schopp zum Interview.

Peer Schopp, Mehrheitsgesellschafter und Geschäftsführer der Krefeld Pinguine (rechts), blickte im Gespräch mit Extra-Tipp-Redaktionsleiter Jörg Zellen auf die bevorstehende Saison, sprach über die Entwicklung der Mannschaft und des Klubs.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Am 15. September starten die Krefeld Pinguine mit einem Auswärtsspiel beim Absteiger Bietigheim Steelers in die neue Saison der DEL 2. Zwei Tage später folgt der erste Heimauftritt in der Yayla-Arena. Über den Verlauf der Saisonvorbereitung, die neue Mannschaft sowie den Status Quo der Krefeld Pinguine sprachen wir mit Mehrheitseigner Peer Schopp.

In den Testspielen trat Ihr Team nahezu ausschließlich gegen DEL-Klubs an. Was versprechen Sie sich von diesem Programm?

Schopp Wir wollten die Messlatte bewusst hochsetzen, gegen Teams antreten, die schneller spielen als wir und unsere Jungs direkt an dieses Niveau gewöhnen. Unser Anspruch muss es sein, dass wir uns mit den stärksten Teams messen. Auch, um zu sehen, wo wir noch Schwächen haben. Und das wollen auch die Jungs, die ohnehin sehr ehrgeizig sind. Die meisten sind schon um 8 Uhr in der Kabine, auch wenn sie erst um 9 Uhr da sein müssten.

Das Gesicht der Mannschaft hat sich stark verändert. Wie schätzen Sie das Team ein?

Schopp Wir haben uns sportlich sehr breit aufstellen können, der Kader wurde mächtig durcheinandergewirbelt und an den Positionen, wo wir Bedarf sahen, haben wir uns verstärkt. Ich sehe uns in der Spitze, aber auch in der Tiefe der Mannschaft wesentlich besser aufgestellt als in der vergangenen Saison. Gerade defensiv sind wir nun viel schneller unterwegs.

Und der Königstransfer aus Ihrer Sicht ist...?

Schopp Wenn wir uns einmal die Statistiken anschauen, sehen, dass Christian Ehrhoff 862 NHL-Spiele bestritten hat, muss man nicht mehr viel sagen. Mit Jon Matsumoto haben wir einen Spieler verpflichtet, den wir alle über Jahre verfolgt haben und ehrlicherweise nicht so gerne mochten, weil er uns immer Tore eingeschenkt hat. Er ist ein Typ, der weiß, wie man Spiele gewinnt. Alexander Ruuttu ist wohl der beste Skater in dieser Liga. Er agiert sehr klug und abgezockt. Und letztlich steht mit Josh MacDonald ein technisch ausgesprochen starker Spieler in unseren Reihen. Es wäre zu einfach, von einem Königstransfer zu sprechen. Wir haben in der Spitze einige außergewöhnlich gute Jungs.

Die Verpflichtung von Alexander Ruutto wurde von einigen Experten als Ersatz für Marcel Müller bewertet.

Schopp Unser Ziel war es, ein Team zu formen, was zusammen passt und als geschlossene Einheit auftritt. Wir wollten Marcel Müller nie eins zu eins ersetzen. Vielmehr ging es darum, das passende Puzzleteil zu finden, was uns stärker macht. Und klar ist auch, dass man einen Marcel Müller nie wirklich ersetzen kann. Er ist einfach ein spezieller Spielertyp.

Den Kader bewerten sie folglich wie?

Schopp Wir sind schneller, wir sind mobiler, wir sind sehr stabil, haben gute Torhüter. Wir sind mit dem jetzigen Stand sehr zufrieden.

Sie sprachen die Torhüter an. Felix Bick wird die klare Nummer 1 sein?

Schopp Matze Bittner hat sich enorm weiterentwickelt und er wird sicher seine Einsätze bekommen. Dies freut uns alle sehr. Aber Felix Bick ist ein sehr erfahrener und hochmotivierter Goalie, der in den Play-offs zuletzt exzellent performt hat. Natürlich ist dies eine Entscheidung des Trainers, aber ja, ich gehe davon aus, dass Felix unsere Nummer 1 sein wird.

Und das Saisonziel lautet?

Schopp Wir haben alle, egal ob die Sportliche Führung, Spieler oder die Mannschaft drumherum das Ziel, um den Aufstieg mitzuspielen. Natürlich lautet das erste Ziel Play-offs. Aber dies wollen wir auch mit Heimrecht schaffen. Dass es dann eigene Gesetzte gibt, ist klar. Da muss alles zusammenpassen. Aber ja, das langfristige Ziel der Krefeld Pinguine ist der Aufstieg.

Veränderungen hat es ja auch abseits der Eisfläche gegeben. Wir steht es aktuell um die KEV Pinguine Eishockey GmbH?

Schopp Wir versuchen uns breiter aufzustellen und stetig weiterzuentwickeln. Gerne würde wir noch mehr Leute ins Boot holen, die bereit sind Verantwortung zu übernehmen und sich finanziell einzubringen. Nur so können wir den Standort viel breiter aufstellen. Für die DEL 2 passt das jetzt sehr gut. Aber wir dürfen auch nicht blenden lassen, die DEL wäre eine ganz andere Herausforderung mit Blick auf den Etat und andere Punkte.

Sollte der Aufstieg gelingen, würde dieser aber auch angenommen?

Schopp So ist der Plan. Aber dafür bräuchten wir einfach mehr Unterstützung. Wir wollen dann ja auch nicht, wie in den vergangenen Jahren, unten rumdümpeln, sondern eine Rolle spielen und Spiele gewinnen können.

In den vergangenen Play-offs gelang dies ja. So eine Euphorie gab es zuletzt im Meisterjahr 2003.

Schopp Die Menschen sprechen wieder über die Pinguine - beim Essen, in der Stadt. Die Menschen sehen, dass sich hier etwas entwickelt. Wir wollen für unsere Fans und Sponsoren ein verlässlicher Partner sein und allen viel Freude bereiten. Diese Lust auf Eishockey in Schwarz und Gelb kommt an. Und ich kann allen versprechen, dass sich unser Team zerreißen wird.

Wie läuft der Dauerkartenverkauf?

Schopp Wir haben über 1600 Dauerkarten verkauft. Diese Zahl ist schon klasse - und ich denke, da wird auch noch was kommen. Es hilft uns enorm weiter. Alleine im Business-Bereich haben wir uns um fast 50 Prozent verbessert. 1600 Tickets sind auch im Public-Bereich über 50 Prozent mehr. Letztes Jahr hatten wir circa 1200.

Tickets gibt es ja auch in unserem Mediencenter Krefeld an der Rheinstraße 76, wo seit vergangener Woche auch wieder in Fanshop der Pinguine zu finden ist.

Schopp Die Pinguine müssen in der Stadt wahrgenommen werden und präsent sein. Das ist enorm wichtig. Der gemeinsame Fanshop im Herzen der Stadt ist ein weiterer Schritt.