"Wir wollen mal zeigen, auf welchem Niveau wir mittlerweile sind", erklärt Volker Heckner von der Volkshochschule Duisburg. Die Vhs richtet zusammen mit der Stadtbibliothek am Samstag, 8. Oktober, den ersten Duisburger "Makerspace" aus.
Auf welchem Niveau sind wir denn? "Wir sind sehr gut mittlerweile", sagen Judith Heimbach und Wiebke Köhler, die an der Sekundarschule Hamborn das Mindstorm-Roboter-Projekt leiten. Damit haben sie und ihre Schüler bereits zum zweiten Mal in Folge den zdi-Roboterwettbewerb gewonnen — als einzige Sekundar- unter lauter Gesamtschulen und Gymnasien. Sie führen am Samstag "Schnappi" und weitere Roboter vor und lassen sie programmiert diverse Parcours durchlaufen.
Mit Virtual Reality befassen sich Schüler der Gesamtschule Emschertal aus Neumühl. Sie werden vorführen, wie man aus vorgestanztem Karton ein Cardboard basteln kann. Ein Cardboard, in das ein Smartphone eingeschoben wird, verwandelt sich mit zugehörigen Apps in eine preiswerte Virtual-Reality-Brille. Beispielsweise bei der Vorstellung der Neubaupläne für den Duisburger Hauptbahnhof konnten sich die Teilnehmer mittels Cardboard vor Ort in der zukünftigen Gleishalle umsehen.
Den letzten Schliff zum Profi in Sachen Selbermachen bekommen die Studenten der Hochschule Rhein-Waal in Kamp-Lintfort im dortigen Fablab. In diesem Fertigungslabor ("fabrication laboratory"), lassen sich etwa dreidimensionale Objekte von bis zu einem Kubikmeter Größe ausdrucken — da gibt es eigentlich nichts, was sich nicht mittels 3D-Druckern, Lasercuttern oder Schneideplottern in kürzester Zeit herstellen lässt. Das Fablab-Team wird anhand von Beispielen und Vorführungen das Leistungsspektrum dieser modernen Kreativwerkstatt beim Makerspace vorstellen.
Ein alter Hase in Sachen Selbermachen bzw. reparieren statt wegwerfen ist Duisburgs erstes Repair-Café in Ruhrort. Die erfahrenen Tüftler werden demonstrieren, wie sich von der Kaffeemaschine bis zum Computer Dinge des täglichen Bedarfs mit wenig Aufwand wieder in Gang setzen lassen. Auch zur geplanten Obsoleszenz, also dem quasi vorgefertigten Verschleiß bei Elektrogeräten, haben die Ruhrorter was vorbereitet. Sie zeigen außerdem, was im Internet so alles kostenlos für Tüftler bereitsteht, und wie jeder selbst relativ einfach mit programmierbaren Mikrocomputern wie dem Arduino oder dem Raspberry Pi viel Kreativität entwickeln kann. Das will auch ein Team der Volkshochschule, das den Mikrocomputer "micro:bit" präsentieren wird, der in Großbritannien an alle Siebtklässler verschenkt wird und dort das Standardtool im IT-Unterricht ist.
Und weil, wenn es hart auf hart kommt, auch der ausgefuchsteste Experte mal auf Gedrucktes (zweidimensional jetzt) zurückgreifen muss, präsentiert die Stadtbibliothek eine große Auswahl an Büchern rund ums Thema "Do it yourself".