Aber auch die Heidenheimer wollen sich nach ihrem 2:0-Heimsieg gegen Braunschweig nicht verstecken.
Ilia Gruev ist auch zwei Tage nach dem Derbysieg immer noch ganz angetan von seiner Mannschaft. "Wir standen stabil, waren beständig und robust und haben sicherlich nicht unverdient gewonnen - ein wahrhaftiger Traumstart", verkündet der MSV-Chefcoach bei der Spieltagspressekonferenz zum Heidenheim-Spiel stolz. Und ja klar bringe dieser Start Rückenwind für die Aufgabe am Samstag. Für fehlende Bodenhaftung soll dieser bei den Zebras aber nicht sorgen. Dafür sorgt Gruev persönlich und täglich: "Wir sind auf einem guten Weg. Aber wir haben auch noch nichts erreicht", wiederholt Gruev gebetsmühlenartig. Der Nichtabstieg ist und bleibt das oberste Ziel der Zebras - trotz Traumstart und Platz fünf. Was nicht heißen soll, dass Gruev nicht auch offensive Wünsche hat. "Was passieren kann, wenn wir die 40 Punkte haben, ist dann eine andere Geschichte." Denn, ja klar, natürlich wolle seine Mannschaft immer besser werden, immer einen Schritt weiter gehen. "Ich begrenze meine Mannschaft da ganz bestimmt nicht", so Gruev, der vor seinem Team aber auch nur das Bielefeld-Spiel (4:0 für den MSV) aus der Hinrunde und die anschließende 1:6-Heimklatsche gegen Nürnberg als Beispiel bringen muss. "Nach dem Bielefeldspiel waren wir zu euphorisch und haben dann vergessen zu verteidigen." Das soll so nicht wieder passieren, weshalb man rund um die Westender Straße bewusst auf die Bremse tritt wenn es um den aktuellen Höhenflug beim MSV geht.
Einer, der das bereits komplett verinnerlicht hat und vom Typ her auch nicht zu Höhenflügen neigt, ist Gerrit Nauber. Der Sommerneuzugang hat sich in Rekordzeit unverzichtbar gemacht und ist neben Dustin Bomheuer aus der Innenverteidigung nicht mehr weg zu denken. "Ja, meine Situation hier ist richtig gut. Ich spüre das Vertrauen der Verantwortlichen und probiere das mit Leistung auf dem Platz zurück zu zahlen", so Nauber, der das Vereins-Credo nicht infrage stellen mag: "Wir haben noch nichts erreicht, worauf wir uns ausrühen können, der Klassenerhalt bleibt das oberste Ziel." Nauber weiß aus seiner Vergangenheit in Lotte, wie schnell man nach einer starken Hinrunde wieder abrutschen kann. "Das kann alles ganz schnell auch wieder in die andere Richtung gehen."
Heidenheim kommt mit einem 2:0-Heimsieg gegen Braunschweig im Gepäck nach Duisburg. Drei Punkte, die dem in der Hinrunde ziemlich abgerutschten Verein gut tun werden. "Sie kommen mit Selbstvertrauen zu uns", weiß Ilia Gruev, dem besonders die Standard-Stärke und die Rolle Mark Schnatterers imponiert. "Sie sind zuletzt zudem deutlich stabiler geworden." Zuviel Kopfzerbrechen bereitet ihm das aber auch nicht. Schließlich wisse sein Team, was es zu tun habe. Und schließlich gibt es da ja noch die Unterstützung der eigenen Fans, die seine Jungs auch schon in Bochum beflügelt hat. "Das war überragend, was unsere Fans da geleistet haben. Und das wird auch am Samstag nicht anders sein."