Bastian Wind ist seit 10 Jahren dabei und hat seitdem ordentlich Trophäen gesammelt. Landesmeister, Deutscher Meister und sogar Vizeweltmeister darf der gerade mal 18 Jahre alte Dinslakener sich seit dem letzten Jahr nennen. Dafür erhielt er nun die Auszeichnung für herausragende sportliche Leistung von der Stadt Dinslaken. Am Montag übergab ihm Bürgermeister Heidinger im Rathaus Dinslaken die Urkunde und ein Preisgeld von dreihundert Euro.

Der Weg zum Vize-Weltmeister war hart. Bastian und Trainerin Gabriele Gramsch erinnern sich an die Vorbereitungszeit für die Weltmeisterschaft in Köln. Im Trainingslager in Tirol gehörte frühmorgendliches Schwimmen im eiskalten Bergseewasser zum festen Programm. Dazu kamen fast tägliches Trainieren — auch außerhalb der Vereins-Zeiten — sowie regelmäßiges inklusives Training in Oberhausen.

"Das ist eine phänomenale Leistung, auf die man wirklich stolz sein kann", sagte Heidinger bei der Feierstunde am Montag. Dem konnten Bastians Eltern, Christa und Patrick Wind, Trainerin Gabi Gramsch und Schulleiterin der Waldschule-Hünxe Edda Bimmermann-Dorn nur beipflichten. Stolz wäre sicherlich auch Walter Gülden. Der Judo-Landestrainer des Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e. V. (BRSNW) ist während der G-Judo Weltmeisterschaft im letzten Jahr im Alter von 75 Jahren verstorben. "Walter war immer ein Vorbild für Bastian und hat ihn immer motiviert", berichtet Gramsch. In Gedenken an ihn trug Bastian während der WM ein Trauerflor.

Bis zur nächsten G-Judo Weltmeisterschaft in den Niederlanden 2019 wird es Bastian und den G-Judoka vom 1. Budokan Hünxe nicht langweilig. Gabi Gramsch, die in Stuttgart zur Trainerin des Jahres 2017 ernannt wurde, hat auch in diesem Jahr einiges vor. Ihr größtes Ziel für 2018 ist die Teilnahme an den Nationalen Sommerspielen von Special Olympics, die im Mai in Kiel stattfinden. "Wer hier Gold holt, ist für die Teilnahme an den World Summer Games Abu Dhabi 2019 qualifiziert", erklärt sie. "Da wollen wir natürlich hin. Und Bastian hat das Zeug dazu."

Gramsch sieht genauso großes Potenzial in ihrem Nachwuchs. Für die 34 köpfige Delegation des 1. Budokai Hünxe wären die Nationalen Sommerspiele von Special Olympics in Kiel eine große Chance. Dieses Vorhaben ist eine große Herausforderung — vor allem eine finanzielle. Teilnahmegebühren, Unterkunft, Verpflegung, Fahrtkosten — so ein Wettbewerb bringt viele Kosten mit sich.

Bis 2024 will Gabi Gramsch durchgesetzt haben, dass G-Judo als offizielle paralympische Disziplin anerkannt wird. Dadurch wäre die finanzielle Unterstützung durch beispielsweise das International Paralympic Committee gewährleistet. Bis dahin ist der 1. Budokan Hünxe auf Spenden angewiesen, "um das Potenzial der hochmotivierten geistig behinderten Kinder halten zu können." Die ehrenamtliche Trainerin steht für Rückfragen gerne zur Verfügung.

Gabriele Gramsch
Tel. 02855 / 82595

Weitere Infos unter www.budokan-huenxe.de