Es läuft einfach gerade beim MSV Duisburg. Und die sehr guten Eindrücke aus dem Trainingslager in Portugal haben keinen falschen Eindruck erweckt. Die Zebras scheinen die starke Form in den Wochen vor Weihnachten bestens ins neue Jahr gerettet zu haben. Der Sieg im Derby beim ziemlich harmlosen VfL Bochum war auf jeden Fall reichlich verdient. Ilia Gruev gab Youngster Ahmet Engin, der gerade erst seinen Vertrag bei den Zebras verlängert hat, auf der rechten Mittelfeldseite den Vorzug vor Cauly Souza. Souza hatte einen Teil der Wintervorbereitung wegen Krankheit nur dosiert trainieren können. Zudem war Engin einer der auffälligsten Spieler im Trainingslager und bewies nicht nur im Testspiel gegen Beijing Guoan in Lagos, dass er auch eine Option für Rechts ist.
Seine Berufung für die Startelf rechtfertigte Engin beim Derby spätestens in Minute 40. Da passte er nach starker Vorarbeit vom einmal mehr überragend Regie führenden Fabian Schnellhardt den Ball zielgenau auf den Fuß von Stanislav Iljutcenko, der nicht lange fackelte und den Ball von der Strafraumgrenze zur Gästeführung im Winkel des Bochumer Kastens versenkte. Das Tor gab dem MSV natürlich weiter Aufwind. Keine fünf Minuten später wurde der offensiv auffällige Enis Hajri im VfL-Strafraum elfmeterreif gelegt. Kevin Wolze ließ sich nicht zweimal bitten und versenkte den Strafstoß trocken zum 2:0.
In Halbzeit zwei wurden die Hausherren stärker, drückte Bochum zwar beständig, aber der nun tief stehende MSV verteidigte die Führung auch dank Mark Flekken, der in allen brenzlichen Situationen zur Stelle war, ziemlich souverän. Und hätte der zuvor eingewechselte Kingsley Onuegbu es in Minute 71. geschafft, den Ball aus zwei Metern über die Linie zu drücken - der Sieg der Gäste wäre ein noch deutlicherer geworden. Aber auch so war Ilia Gruev nach dem Abpfiff natürlich mächtig stolz und sehr zufrieden. "Wenn man nach der Winterpause mit einem Derbyauswärtssieg startet, kann man schon von einem Traumstart sprechen. Wir haben genau da weiter gemacht, wo wir vor der Pause aufgehört haben", jubelte Gruev, der sah, dass seine Mannschaft "den positiven Spirit aus dem Trainingslager" mit in die Saison gebracht hatte. Glückwünsche gab's auch vom Bochumer Coach Jens Rasiejewski , der die Elfmeter-Situation vor der Pause als "Genickschlag für mein junges Team" ausgemacht hatte.
Für den MSV, der sich nun bereits auf Tabellenplatz fünf vorgearbeitet hat, geht es bereits am kommenden Samstag weiter. Dann ist um 13 Uhr der FC Heidenheim Gast in der schauinslandreisen-arena.