Zur Einführung der Veranstaltung, zu deren Teilnahme eine vorherige Anmeldung bei der Stadt nötig war, skizzierte Volker Heimann vom Amt für Umwelt und Grün gemeinsam mit Florian Mänz, Landschaftsarchitekt vom Büro Vogt, die geplanten Veränderungen. "Wir wollen dem Park eine Zukunft geben. Und wir wollen tolle Bäume", so Heimann. Dazu sei es aber nötig, dass andere Bäume fallen müssen. 112 um genau zu sein. Der derzeitige Bestand umfasst 431 Bäume. 47 davon sollen aus Gründen der bautechnischen Erfordernisse weichen, 12 Bäume sind von Schäden oder Krankheit befallen und 38 fallen der Neukonzeption zum Opfer. Weitere 15 Bäume könnten in einer zweiten Phase entnommen werden.
Darüber hinaus soll durch das Herausnehmen einiger Gehölze und durch das Entfernen von Unterwuchs Raum geschaffen werden. "Wir haben die Pflege des Parks zu viele Jahre vor uns hergeschoben", erläuterte Heimann. Die Bäume würden sich durch frühere Fehlplanungen teilweise gegenseitig den Lebensraum nehmen und im Wachstum behindern. Der Kantpark solle insgesamt freundlicher und heller werden und sich mehr öffnen. Dies sei auch Wunsch der BürgerInnen gewesen, die sich an dem Planungsverfahren beteiligt haben. "In Stein gemeißelt ist aber noch nichts in Sachen Baumfällung", warf Mänz ein. Anregungen würden weiter diskutiert, über den ein oder anderen Baum ließe sich noch reden.
Darüber dass Redebedarf besteht, ließen die knapp 50 BürgerInnen, die zu diesem Termin erschienen waren, keine Zweifel aufkommen. Kritische Stimmen wurden laut: Ob sich die Verantwortlichen überlegt hätten, welche Auswirkungen die hohe Zahl der Fällungen auf die Feinstaubbelastung habe. Gerade im Hinblick auf die Mercatorstraße, wo erst kürzlich die Platanen wegen Baumaßnahmen gefällt wurden, müsse diese Frage diskutiert werden. Bevor die Diskussion aber so richtig Fahrt aufnehmen konnte, wurden die TeilnehmerInnen für einen anschließenden Rundgang in vier Gruppen eingeteilt. Dabei wurden die Pläne direkt an entsprechender Stelle erläutert. So soll am Nordrand entlang der Friedrich-Wilhelm-Straße eine Promenade entstehen, die als Entree an der Schnittstelle von Park und Innenstadt dienen soll. Auch an der Westseite des Parks zur Düsseldorfer Straße wird eingegriffen. Dort wo jetzt noch Autos parken und Glascontainer stehen, entsteht ein "Dell-Garten". An den Randbereichen sollen Mauern und Sträucher verschwinden, um den Park zukünftig offener und einladender zu präsentieren. Die meisten Bäume werden im südlichen Teil des Parks, im Bereich der Realschule entnommen. Auch hier wird eine Promenade entstehen.
Im Januar/Februar 2017 sollen die Bäume fallen, damit im März/April mit den Umgestaltungsmaßnahmen begonnen werden kann. Zuvor muss das Vorhaben jedoch in der Ratssitzung Ende November verabschiedet werden.