Das hat der Landtag in Düsseldorf beschlossen und damit Fakten für die weitläufig auch Dichtheitsprüfung genannte Funktions- und Zustandsprüfung an Abwasserleitungen geschaffen. Landesweit sind Kommunen damit beschäftigt, die Gesetzeslage in den Städten und Gemeinden umzusetzen. So arbeiten in Moers Experten der ENNI Stadt & Service (ENNI) an einem Konzept, wie die Überprüfung in der Grafenstadt aussehen wird. „Obwohl die Anforderungen gesetzlich stehen, müssen Moerser Hauseigentümer aber noch nicht handeln“, stellt Carsten Jelinek, Kanalexperte der ENNI, klar. Da sogenannte Kanalhaie die neue Gesetzeslage dennoch auch in Moers für ein schnelles Geschäft nutzen wollen, empfiehlt er: „Moerser sollten nicht auf dubiose Angebote hereinfallen und abwarten, bis die Umsetzung eindeutig geregelt ist.“ In der Tat melden sich im Kundenzentrum der ENNI aktuell wieder vermehrt Kunden, die durch unseriöse Werber verunsichert sind. Die haben sich eine neue Masche ausgedacht: „Sie rufen an und bieten eine kostenlose und unverbindliche TV-Inspektion an - allerdings ohne eine Dokumentation ihrer Arbeiten“, erklärt Jelinek. Das Ergebnis der Untersuchung sei dabei immer ähnlich: „Die Firmen sprechen von größeren Defekten, Einsturzgefahr und davon, dass der Hausbesitzer sofort handeln müsse und die Firma die Reparatur übernehme.“ Von derartigen Haustürgeschäften kann Jelinek nur abraten. „Seriöse Firmen haben es nicht nötig, Kunden derart anzusprechen und unter Druck zu setzen. Zudem besteht überhaupt noch kein Handlungsbedarf“, verweist der Kanalexperte auf das noch ausstehende Umsetzungskonzept und das in Moers zudem derzeit noch nicht abgeschlossene Wasserschutzzonenverfahren. „Erst wenn beides vorliegt, steht fest, welche Hauseigentümer überhaupt handeln müssen. Wir werden betroffene Haushalte in jedem Fall vorab schriftlich informieren.“