Jahresrückblick Duisburg-West

Duisburg-West · Alle Jahre wieder ist es gute journalistische Tradition, einen Jahresrückblick auf die Geschehnisse zu werfen. Für den Duisburger Westen sind 2016 einige Schlaglichter besonders in Erinnerung zu rufen.

Der „Weiße Riese“ an der Friedrich-Ebert-Straße in Hochheide wird aktuell entkernt und im Sommer 2017 gesprengt.

Foto: TV

Zwei Duisburger Themen, die zwar nicht direkt in den westlichen Bezirken beheimatet sind, fanden aber auch hier große Aufmerksamkeit. Da wäre zum einen der "MSV Duisburg", der nach Abstieg momentan als Spitzenreiter der Liga 3 überwintert und sich 2017 berechtigte Hoffnungen macht, wieder in die Zweite Fußballbundesliga aufzusteigen. Und zum anderen sorgte der Sachstand zu einem möglichen "Loveparade-Prozess" für Aufregung, weil es hieß, es werde keinen Prozess gegen zehn Beschuldigte, unter anderem Mitarbeiter der Stadt, geben. Die Strafkammer des Landgerichts Duisburg begründete dies mit einem mangelhaften Gutachten zum tragischen Ereignis vor sechs Jahren. Die Staatsanwaltschaft bemüht sich derweil um ein neues Gutachten. Bislang wurde niemand strafrechtlich zur Verantwortung gezogen.

Fred Walt (Sprecher des Bauwagenplatzes) übergab einen Ordner mit Unterschriftenlisten für den Erhalt eines Wagenlatzes in Duisburg an Thomas Krützberg (Kulturdezernent der Stadt Duisburg) im Rathaus. Man ist wieder im Gespräch.

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Wie bereits Oberbürgermeister Sören Link rückblickend für 2016 bemerkte, gehe es in Duisburg aufwärts, nicht zuletzt nach der Loveparade-Katastrophe, die dem Ansehen der Stadt enorm geschadet hat. Eine rege Investitions- und Bautätigkeit künde vom Aufwärts-Trend.

Bei der Eröffnung der OSC-Sportwelt Rheinhausen zugegen (vl): Manfred Osenger (Bürgermeister), Hubert Mieruch (Projektleiter) und Jürgen Keusemann (Vorsitzender OSC Rheinhausen).

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So sind in 2016 viele Bauprojekte auch im Duisburger Westen angeschoben oder auch abgeschlossen worden. Allerdings auch nicht immer zur Freude der Bürger, wie beispielsweise das Gewerbeparkprojekt an der Rheindeichstraße in Baerl.

Hingegen ist die Sanierung des Hochausquartiers in Hochheide mit dem Rückbau von mindestens zwei "Weißen Riesen" aus Bürgersicht durchaus begrüßenswert. Auch in Baerl freuen sich die meisten Bürgerinnen und Bürger auf den neuen Edeka-Supermarkt an der Schulstraße. Die Bebauung ist im November gestartet, so dass im kommenden Jahr, nach über zehn Jahren endlich wieder eine echte Nahversorgung möglich ist.

Vollversorgung vor der Haustür gibt es auch bald für das Gelände der ehemaligen Alfred-Hitz-Schule in Rheinhausen-Bergheim. Planungen sehen hier eine Ansiedlung in 2017 vor. Auch die Fertigstellung der OSC-Sportwelt in Rheinhausen ein großes, vereinsgeführtes Fitness- und Gesundheits-Sportzentrum bereichert seit Ende 2016 das Angebot im Westen. Für eine Erweiterung der ärztlichen Versorgung in Rheinhausen wird im kommenden Jahr außerdem das alte Hallenbad an der Schwarzenberger Straße abgerissen und ein Ärztehaus entstehen, ebenso eines am Standort der ehemaligen Marktschule in Hochheide.

Die Planungen zur Umgestaltung der Friedrich-Ebert-Straße werden auch im neuen Jahr für Diskussionen sorgen. Noch liegen keine abschließenden Baupläne vor, aber bekannt ist mittlerweile, dass es nur noch eine Fahrspur für jede Richtung geben wird und eine gemeinsame Mittelspur für das jeweilige Abbiegen in die Seitenstraßen.

In Sachen "Versorgung mit Fernwärme" tut sich auch was im Westen: Rheinhausen wird an die Fernwärmeschiene Niederrhein angebunden. Dafür wird derzeit eine sechs kilometerlange Rohrtrasse von Homberg bis Rheinhausen verlegt. Dadurch soll auch die Ökobilanz Duisburgs verbessert werden. Und auch erwähnenswert ist, dass die Restaurierung der Lohmühle in Baerl mit der Montage eines neuen Flügelkreuzes in 2016 wieder einen Schritt weiter gekommen ist. 2017 soll die Mühle wieder selbstständig mahlen - wenn auch nur zu musealen Zwecken.

Dass der neue leistungsstarke Großrechner des Rechenzentrums der Universität Duisburg-Essen "magnitUDE" im Logport Rheinhausen steht, hat ebenso für titelträchtige Schlagzeilen in 2016 gesorgt. Und auch was die Umsetzung der Pläne zur Zentralisierung der Bezirksämter letztlich für das kommende Jahr bringt, wird spannend zu beobachten bleiben. Und ob es auch künftig einen Wagenplatz in Duisburg geben wird, nachdem es zwar in Hochheide nicht weitergeht, aber Gespräche zwischen dem "Verein für experimentelle Wohnen" und der Stadt wieder Aussicht auf Erfolg versprechen, wird sicherlich auch im neuen Jahr ein interessantes Thema sein.

Dass sich die Flüchtlingssituation bezüglich Notunterkünfte im Laufe des Jahres 2016 entspannt hat, freut nicht zuletzt auch die Homberger. Ihre geliebte Glückauf-Halle steht ab sofort wieder für die Sport- und Kulturveranstaltungen zur Verfügung. Dies und vieles mehr war 2016 Thema im Duisburger Westen...

Auf ein hoffentlich friedvolles 2017!

(Niederrhein Verlag GmbH)