Dieser Blick kann das ganze eigene Leben befreien, das zuvor vielleicht vom schlechten Gewissen geprägt war.
Andrea Kröger, Leiterin des Ev. Familienbildungswerkes Moers, macht aus solchen Erfahrungen jetzt ein Projekt. Sie sammelt Geschichten, in denen Menschen erzählen, die freundlich angesehen wurden. Das reicht von den ganz großen Erfahrungen, die von Vergebung berichten, bis hin zu kleinen Alltagsbegebenheiten mit unverhoffter Freundlichkeit. Andrea Zmrzlak fotografiert diejenigen, die von derartigen vielleicht unverdient geschenkten Änderungen im Leben erzählen und macht diese Momente sichtbar. Gemeinsam mit der professionellen Fotografin organisiert Andrea Kröger eine Ausstellung, die im Herbst 2017 in der Ev. Stadtkirche Moers erstmals zu sehen sein wird. "Ich möchte Geschichten sammeln, die Mut machen, an Versöhnung zu glauben", erklärt Andrea Kröger. "Letztlich soll das Projekt dazu beitragen, den Glauben an den Frieden zu bewahren, sich für ihn einzusetzen, die Hoffnung nicht aufzugeben und immer wieder neu zu lieben."
Mit im Team ist Christine Plischka, die Geschichten oder Texte zum Thema in einem Webtagebuch, einem Blog, veröffentlicht und auch eine kreative Schreibwerkstatt anbietet, in der Menschen aller Altersgruppen und mit und ohne Schreiberfahrung lernen können, ihre Geschichten aufzuschreiben.
Die Überlegung zum Projekt gehen auf eine Geschichte aus der Bibel zurück. Jakob betrügt seinen Bruder Esau um den Erstgeborenensegen. Er flieht. Nach Jahren mit schlechtem Gewissen in der Ferne kehrt er nach Hause zurück. Aus Angst vor dem Bruder schickt er kostbarste Geschenke voraus. Doch die sind gar nicht nötig. "Du hast mich mit Freundlichkeit angesehen" sagt Jakob in der Bibel seinem verzeihenden Bruder. "Das Geschehene ist nicht wieder rückgängig zu machen", sagt Andrea Kröger, "aber es verliert seine zerstörende Kraft. Hier geschieht Versöhnung. Das Angesicht Gottes wird sichtbar im Blick der Freundlichkeit. Solche Geschichten gibt es auch heute. Das soll die Ausstellung zeigen."
Wer sich für das Projekt interessiert, eine Geschichte erzählen, aufschreiben oder sich erstmal informieren möchte, kann unter Tel.: 02841 / 100135 oder per Mail an familienbildungswerk@kirche-moers.de Kontakt aufnehmen.
Die Schreibwerkstatt am 5. November beginnt um 11 Uhr und endet gegen 18 Uhr. Schreibort ist der Kunstraum 70 in Moers, Feldstraße 70, 47441 Moers. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro. Anmeldung über das Ev. Familienbildungswerk Moers, Tel.: 02841 / 100139 oder per Mail: familienbildungswerk@kirche-moers.de.
Der Blog zum Projekt findet sich unter https://duhastmichfreundlichangesehen.wordpress.com
Die Ausstellung wird im Rahmen einer Woche der Begegnung vom 16. bis 22. September 2017 in der Stadtkirche Moers mit vielfältigen Aktionen zu sehen sein.