Aus dem Internat geworfen, besucht der achtzehnjährige Harold Schrottplätze und Beerdigungen und schafft sich einen Leichenwagen an. Um von seiner egozentrischen Mutter Gefühlsreaktionen zu erhalten, konstruiert er aufwendige Suizid-Vorrichtungen. Und während er die Versuche seiner Mutter sabotiert, ihn zu verheiraten, überrumpelt ihn auf einer Beerdigung die fast achtzigjährige Maude. Aus Freundschaft wird eine Liebesgeschichte.
Hal Ashbys Film „Harold und Maude“ von 1971 erlangte international Kultstatus. Kurz nach der Filmpremiere schrieb Colin Higgins nach seinem Drehbuch eine Theaterfassung.
„In Harold und Maude geht es um die außergewöhnliche Liebe zwischen zwei Rebellen, die nicht in die Schablonen einer konventionellen Gesellschaft passen wollen“, sagt Regisseurin Constanze Hörlin. „Maude bricht in Harolds düstere, leblose Welt ein, die von seiner oberflächlichen und narzisstischen Mutter sowie den künstlichen, dogmatischen Figuren geprägt wird. Sie befreit ihn durch Sinnlichkeit, Liebe und öffnet seinen und unseren Blick für die großen, existenziellen Zusammenhänge des Lebens.“
Die Folkwang-Absolventin Constanze Hörlin, 1991 geboren und in München aufgewachsen, inszeniert zum ersten Mal am Schlosstheater Moers. Bühne und Kostüme besorgt Katharina Grof, ebenfalls zum ersten Mal am Schlosstheater. Und ein Moerser Gartencenter unterstützt jede Vorstellung mit 45 weißen Nelken.
„Harold und Maude“ mit Joanne Gläsel und Leonardo Lukanow; Premiere: Donnerstag, 31. Oktober, um 19.30 Uhr in der Kapelle an der Rheinberger Straße. Karten und weitere Termine:
schlosstheater-moers.de