Viele Gäste aus Politik und Wirtschaft waren voll des Lobes für das Projekt.
Im November 2010 hatte der Aufsichtsrat des Evangelischen Klinikums Niederrhein (EKN) einstimmig die Verlagerung des Herzzentrums von Meiderich nach Fahrn beschlossen. Damit einher ging und geht die umfassende Sanierung des Standortes Duisburg-Nord. Durch diese Maßnahmen werden sowohl die optimale Versorgung der Patienten als auch verbesserte Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter ermöglicht. Der neue Klinikkomplex wird rund 600 Betten vorweisen in einem Kopf-, Herz- und Gefäßzentrum, das im Umfeld und auch bundesweit seinesgleichen suchen kann.
Die Erfolgsgeschichte begann 1972 mit der Eröffnung des Fahrner Krankenhauses, damals mit 466 Betten und den Hauptabteilungen für Chirurgie, Innere Medizin, Augenheilkunde, Gynäkologie und Geburtshilfe sowie Anästhesie- und Intensivpflege und Radiologie. In diesem ersten Jahr wurden auch bereits Schwerpunkte für Herz- und Lungenkrankheiten an der Chirurgischen und Medizinischen Klinik gebildet.1975 wurde die Kardiologie selbständig und bildete die erste Kardiologische Klinik in Nordrhein-Westfalen außerhalb der Universitätskliniken. Ebenfalls 1975 wurde die Neurologische Klinik mit 60 Betten eröffnet. Auch weitere Krankenhäuser kamen hinzu: 1977 wurde das Johanniter Krankenhaus in Oberhausen-Sterkrade übernommen, 1988 kam das damalige Kaiser-Wilhelm-Krankenhaus in Meiderich hinzu, das in ein Herzzentrum umgewandelt wurde und zu guter Letzt komplettierte 1996 das Evangelische Krankenhaus Dinslaken den Verbund zum heutigen Evangelischen Klinikum Niederrhein.
Mit Investitionen von insgesamt 130 Millionen Euro wird nun ein neues Kapitel der medizinischen Versorgung für die Gesamtstadt aufgeschlagen, betonte Oberbürgermeister Sören Link bei der Grundsteinlegung für die neue Heimat des Herzzentrums. Für den Neubau ist bereits ein riesiges Loch von rund 30 Metern Breite und 80 Metern Länge ausgehoben worden. In dem dreigeschossigen Bau werden im Untergeschoss Technikbereiche entstehen, die Notarztwache untergebracht und die neue Energieversorgung errichtet. Ebenso finden hier die Zentralsterilisation, das Zentrallabor und die Kardiotechnik ein neues Zuhause. Im Erdgeschoss werden die Zentrale Notaufnahme und der klinische Arztdienst der Chirurgie untergebracht. Dazu kommen eine integrierte Notaufnahme für Patienten mit Brustschmerz — die sogenannte Chest Pain Unit — für die Kardiologie und zwei Intensiv- und Überwachungsstationen mit je 18 Betten.
Weitere Intensiv- und Überwachungseinheiten entstehen im 1. Obergeschoss. Ebenso wird hier die Kinderkardiologie mit Intensivbetten und Normalbetten, Rücken an Rücken mit einer Normalstation mit insgesamt 40 Betten für Kardiologie und Kardiochirurgie beheimatet sein. Im 2. Obergeschoss entstehen dann eine weitere Normalstation mit 40 Betten und eine Wahlleistungsstation mit 28 Betten für die Kardiologie und Kardiochirurgie. Allein in diesem Jahr 2015 werden dafür zusätzlich 25 Millionen Euro investiert, Aufträge in Höhe von 67 Millionen sind bereits auf den Weg gebracht.
Der EKN-Aufsichtsratsvorsitzende, Ex-ThyssenKrupp-Chef Prof. Dr,. Ekkehard Schulz, brachte alles auf einen Nenner: "Ich bin der Überzeugung, dass wir trotz des ökonomischen Druckes im Gesundheitswesen hervorragend aufgestellt sind und hoffnungsfroh in die Zukunft blicken können. Wir alle wissen, dass der Versorgungsbedarf in unserer Region, in der die Menschen immer älter werden, zunehmen wird. Dem gegenüber wird das Land auch zukünftig nicht in der Lage sein, mehr Gelder für Krankenhäuser zur Verfügung zu stellen. Wir stellen uns dieser Herausforderung und sind als Träger bereit, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten über 130 Millionen Euro zu investieren in eine Einrichtung, die in dieser Form eines Herz- Gefäß- und Kopfzentrums in Nordrhein-Westfalen und auch in Deutschland ihresgleichen suchen wird." OB Link meinte abschließend: "Ein großer Tag für die medizinische Versorgung in unserer Stadt".