Wohnungsgesellschaft will sich in der Stadt neu aufstellen Gebag-Chef Bernd Wortmeyer: „Wir sind wieder da!“

DUISBURG · Zuversicht ist das Wort, das der Geschäftsführer der Gebag, Bernd Wortmeyer, am vergangenen Freitag in einem so genannten Pressefrühstück verbreitete.

Bernd Wortmeyer sieht für die Gebag gute Zukunftsperspektiven: „Wir sind wieder da!“

Foto: vowie

Die städtische Baugesellschaft "Gebag", für die vor rund einem Jahr wohl kaum noch jemand einen Pfifferling gegeben hätte, befindet sich demnach in einer deutlichen Gesundungsphase. Und dies sei längst nicht nur das vorherrschende Gefühl in der Tiergartenstraße 24, wo sich bekanntermaßen die Gebag-Zentrale befindet, machte Wortmeyer deutlich: Auch bei Banken und Geldgebern würde man Finanzierungen wieder zu ganz normalen marktüblichen Konditionen bekommen. Vor einem Jahr habe man da deutliche Abstriche verzeichnen müssen.

Fest stehe aber, dass der Neuanfang dringend notwendig gewesen wäre, bekräftigt Wortmeyer, der damit rechnet, dass die offizielle erste Bilanz im Juli des Jahres vorgelegt werden kann. Zu seinem exakt zweihundertsten Arbeitstag gab der Chef der Gebag aber auch ein Versprechen ab: "Ich werde jedes Geschäft, das unter meiner Leitung stattfindet, in Zukunft mit Zahlen belegen können!" Eine Aussage, die in der Vergangenheit wahrscheinlich nicht jeder Gebag-Geschäftsführer hätte machen wollen, denn der ein oder andere Sachverhalt, den er vorgefunden habe, hätte sich nur als Problem bezeichnen lassen, merkte Wortmeyer an: "Dabei hatte ich mir beim Antritt in Duisburg vorgenommen, dass Wort Problem nicht in den Mund zu nehmen!"

Für die Zukunft sieht der Gebag-Chef zwei Kerngeschäftsfelder: Die Bewirtschaftung des Wohnungsbestandes und die Stadtentwicklung.Beim Thema Stadtentwicklung sieht sich Bernd Wortmeyer in die Planungen und Konzepte der Stadt einbezogen, wie sie im Konzept "Duisburg 2027" angedacht und festgeschrieben sind: "Die Gebag macht hier keine eigene Stadtentwicklung. Als städtisches Wohnungsbauunternehmen sind wir hier ganz in diese Planungen einbezogen." Grundsätzlich stelle sich aber die Frage, was die Gebag genau tun solle. Hier seien für die Zukunft genaue Definitionen von Nöten, denn in der Stadt gäbe es viele große Herausforderungen und Chancen, denn der Dreiklang von Industrie, Logistik und Wohnen eröffne Perspektiven. Die Gebag habe dabei ein gutes Fundament mit überaus gut ausgebildeten Mitarbeiter, die zudem auch engagiert seien. So müsse es das Ziel einer städtischen Wohnungsgesellschaft sein, langfristig gute und qualitativ hochwertige Wohnungen zur Verfügung zu stellen.

Hier habe man in der Vergangenheit manches vernachlässigt, was auch an der Leerstandsquote von bis über acht Prozent ablesbar gewesen wäre. So will man in Zukunft Wohnungen, deren Mieter wechselt, bei Bedarf sanieren. Zudem werden auch Zug um Zug leerstehende Wohnungen saniert. Pro Wohnung kommen so im Durchschnitt 25.000 Euro an Investitionsbedarf zusammen. Meist gibt es dann ein neues Bad, neue Heizungen und vielfach auf den heutigen Stand ausgebaute Elektroanlagen. Eine Investition, die sich lohne, denn nur so könne man in Zukunft Mieter für sich überzeugen. Stückwerk zahle sich bei solchen Modernisierungen übrigens nicht aus, gibt sich Wortmeyer sicher. Trotzdem werde man auch in diesen Wohnungen weiterhin bei einem Durchschnittsmietpreis von rund fünf Euro bleiben, mehr gäbe der Duisburger Wohnungsmarkt nicht her.

Doch nicht nur Wohnungen werden renoviert, vielfach werden auch Gebäude und ganze Wohnanlagen auf einen Stand gebracht, der sie für zukünftige Mieter attraktiver macht. Je nach Objekt und Standort ist dabei zwischen Verkauf, Abriss und Neubau vieles denkbar, bekräftigt Wortmeyer, der dabei dem konzerneigenen Controlling durchaus eine wichtige Rolle zuweist: "Wir müssen jederzeit Aussagen über die Wirtschaftlichkeit machen können. Transparenz ist dabei unverzichtbar!"

Die Mieter selbst werden sich schon bald darauf freuen können, dass "ihre" Gebag nach ihren Wohn-Wünschen fragt. Zudem plant die Gebag ihre Mieterbüros in den Stadtteilen nicht nur optisch aufzuwerten, sondern auch dauernd zu besetzen, damit die Mieter immer einen Ansprechpartner haben.

(vowie)