Niederrhein Enni investiert rund 60 Millionen Euro
Niederrhein · Während Unternehmen bundesweit vor unsicheren Zeiten stehen, ist die Enni-Gruppe gut in das 25. Markenjahr gestartet.
Der Vorstandsvorsitzende Stefan Krämer konnte nach Beschlüssen der Aufsichtsgremien eines der größten Investitionsprogramme in der Geschichte der Enni-Gruppe auf den Weg bringen: Mit rund 60 Millionen Euro wollen er und seine Vorstandskollegen die Unternehmen in 2025 auch über neue Netze und Beteiligungen weiterentwickeln, die Infrastruktur in Moers weiter sanieren und die Region für das Zeitalter des Klimawandels rüsten. „Wir wollen dabei ein verlässlicher Partner für die Kommunen bleiben“, erklärt Krämer, der sein letztes Berufsjahr voller Tatendrang angeht.
So plant Enni über alle Geschäftsbereiche hinweg in 2025 mit einem Umsatz von 320 Millionen Euro und einem Ergebnis von 33 Millionen Euro. Städte wie Moers, Neukirchen-Vluyn, Rheinberg und Uedem werden profitieren: „Rund 130 Millionen Euro sollen in den nächsten fünf Jahren über Gewinne, Steuern und Konzessionsabgaben zurückfließen“, sagt Krämer. „Dies ist in Zeiten allgemein leerer Kassen ein gutes Signal in die Region.“ Krämer weiß, dass er die ehrgeizigen Gewinnprognosen seiner mittelfristigen Planungen aber nur mit neuen Aufgaben und Projekten erreichen wird. Dabei hat Enni niederrheinweit nun auch mit kommunalen Aufgaben in der Reinigung, der Abfallentsorgung und auch der Entwässerung Fuß gefasst. Hier konnte sich Enni jüngst mehrjährige Aufträge für die Straßenreinigung in Xanten oder die Abfuhr gelber Abfälle in Moers sichern. Auch im Energiegeschäft geht es für den Grundversorger Enni nach den kriegsbedingten Krisenjahren bergauf. Auch wenn vor allem beim Gas die Preiskurve aktuell nach oben zeigt, sind die Zeiten extremer Preisausschläge derzeit gestoppt. Mit Angeboten liegt Enni auf Augenhöhe zu Billiganbietern, bundesweit plant das Unternehmen 2025 mit 12.000 neuen Strom- und Gaskunden.
Großes Potential sieht Krämer weiter in Themen der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende. Hier will er über die Energietochter mit einem Investitionsvolumen von rund einer Million Euro Kunden über Photovoltaikanlagen oder Wärmepumpen an der Energiewende beteiligen. Als einer der großen regenerativen Energieproduzenten am Niederrhein sind zudem weitere Wind- und Solarprojekte, wie ein Solarpark am Wasserwerk in Niep-Süsselheide, geplant. Allein in dieses Projekt will Enni über das Tochterunternehmen Enni Solar rund drei Millionen Euro investieren. Als größte Einzelinvestition werden knapp elf Millionen Euro in einen Batteriespeicher fließen. „Speicher werden mit dem Wegfall fossiler Grundlastkraftwerke, dem rasant steigenden Ausbau regenerativer Energien und dem steigenden Strombedarf wichtige Eckpfeiler der Energiewende“, will Krämer wie bei regenerativen Erzeugungsprojekten auch hier am Niederrhein ein Vorreiter sein.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität wird Enni 2025 zudem über vier Millionen Euro in die Wärmewende stecken und baut dabei bis zum Herbst das Fernwärmenetz in Moers-Repelen weiter aus. Insgesamt wird Enni für eine auch in Zukunft sichere Versorgung in ihren Stammgebieten 2025 gut 17,5 Millionen Euro in ihre Energie- und Wassernetze investieren. Insbesondere das Stromnetz muss auf den Trend zur Wärmepumpe und den wachsenden Leistungsbedarf durch ein flächendeckendes Angebot an Elektro-Ladesäulen vorbereitet sein, wozu Enni im Auftrag der Stadt in Moers das öffentliche Stromladenetz weiter ausbauen wird. Selbst stellt Enni wo möglich den eigenen Fuhrpark sukzessive auf den Elektroantrieb um und schafft in 2025 beispielsweise für knapp vier Millionen Euro vier, durch den Bund geförderte elektrobetriebene LKW für die Abfallentsorgung an. Auch in die Sanierung der Moerser Infrastruktur wird Enni weiter viel Geld stecken. „Intakt, modern, bedarfsgerecht, so wollen wir die Infrastruktur in Moers aufstellen und einen Mehrwert für die Bürger schaffen.“ Einige Beispiele: 2025 werden knapp drei Millionen Euro in die Friedhöfe fließen, wobei die Modernisierung des Hauptfriedhofes in Hülsdonk als dem hier größten Projekt im Herbst 2025 starten soll. Auch das Sanierungsprogramm für die Moerser Straßenbeleuchtung läuft noch bis 2030 weiter. Hier stellt Enni bis Dezember mit erneut rund 1,1 Millionen Euro weitere Straßenlaternen auf eine intelligente, störungsarme LED-Technik um. Für rund eine Million Euro wird Enni die Eishalle energetisch sanieren, im Solimare mit rund 1,4 Millionen Euro auch die neue Freiraumplanung mit Kletterpark, Grillplätzen und Hundewiese anstoßen und den Freizeitstandort so weiter aufwerten. Zusätzlich werden auch 2025 rund neun Millionen Euro in die Erneuerung des maroden Kanalnetzes fließen, wo mit der Innenstadtsanierung im Frühjahr 2025 das größte Erneuerungsprojekt des kommenden Jahrzehnts starten wird. Von den geplanten Maßnahmen werden auch 2025 viele lokale Unternehmen und der Arbeitsmarkt profitieren: Enni plant rund 18 Millionen Euro in der Region für Material und Dienstleistungen auszugeben, was hunderte Arbeitsplätze bei regionalen Betrieben sichert. „Auch das ist ein weiterer Beitrag für die Stabilität des Standorts Niederrhein“, so Krämer