Wie Axel Hilbertz von der Polizei Duisburg berichtete, seien zwar die Einbruchszahlen bis September im Vergleich zum Vorjahr in Duisburg um 350 Einbrüche zurückgegangen, die Hochzeit der Einbrüche stehe aber jetzt mit der "dunklen Jahreszeit" erst an. Außerdem läge die Aufklärungsquote lediglich bei 16 Prozent , weil es sich häufig um reisende Tätergruppierungen handele, die schwer zu ermitteln sind. Erfreulich sei NRW-weit, dass mit 46,5 Prozent die Abbruchquote bei Einbrüchen gestiegen sei (2015: 42,8 Prozent), und das läge nicht zuletzt daran, dass Wohnungen und Häuser zunehmend besser gesichert werden.
"Mieter und Vermieter stehen gemeinsam in der Pflicht, was zum Einbruchschutz beizutragen", so der Vorstandsvorsitzende des Friemersheimer Spar- und Bauvereins, Dietmar Vornweg, der für seinen Verein sagen kann, dass im Zuge von Wohnungsmodernisierungen entsprechende Aufrüstungen vorgenommen werden. "Wenn ein Mitglied einen besonderen Schutz wünscht, muss man allerdings abwägen alle gleich zu behandeln und die Kosten dann entsprechend im Auge behalten - Wohnraum muss bezahlbar bleiben."
Dabei können kleine Sicherungsmaßnahmen viele Einbrüche verhindern. Einbrecher haben keine Zeit. Das heißt, man muss ihnen den Zugang zur Wohnung oder zum Haus so schwer wie möglich machen. "Die Umrüstungen in Altbauten, beziehungsweise Sicherungsstandards im Neubau müssten allerdings viel besser gefördert werden", berichtet Alexander Rychter, Vorstand und Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen. Das KfW-Programm biete zwar geringe Zuschüsse, aber diese griffen erst ab einer Investition von 2000 Euro. Auch landeseigene Kreditförderprogramme seinen kein wirklicher Anreiz. "Hier müssen deutlich größere und einfacher zu beantragende Zuschüsse für die Bürger ermöglicht werden", so die Forderung.
"Nicht nur Mieter und Vermieter sind mit Nachrüstungen und aufmerksamen Verhalten in der Pflicht, auch die Polizei ist in der Verantwortung und müsste mehr Präsenz zeigen", betont Vornweg; nicht zuletzt mit Bezug auf den Duisburger Westen, wo Polizei-Präsenz eher abgebaut denn aufgebaut wird (weniger Streifenwagen, Dienststellen-Schließungen). Das sei nicht zuletzt psychologisch enorm wichtig. Auf der anderen Seite sollten sich Bürger nicht scheuen die "110" zu wählen, wenn Verdächtiges beobachtet wird. Nur gemeinsam kann Einbruchskriminalität erfolgreich bekämpft werden. Duisburg verfügt übrigens insgesamt über 500 Beamte im reinen Streifendienst.