In seiner Begrüßung meinte Runder Tisch-Vorsitzender Ferdi Seidelt vor gut 200 Festgästen, dass das Kulturbuch des Bezirks viele Kapitel aufweise, ein neuer Abschnitt in der Rubrik Geschichte & Heimat werde gerade geschrieben. Sogleich begrüßte er Stadt-Bürgermeister Volker Mosblech, Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst, aus dem Rheinhauser Rathaus deren Chef Carsten Alberts und die Kulturverantwortliche Gudrun Tomberg, etliche Vertreter der Parteien aus Rat, Bezirksvertretung und Ortsgruppen, für das Pflegeheim EAHD-Geschäftsführer Peter Leuker und Pflegedienstleiter Thomas Müller-Bussmann sowie als ganz besondere Ehrengäste den legendären Rathaus-Rumeln-Kaldenhausen-Mann Hans Tönnissen und den letzten Gemeindedirektor der selbstständigen Doppelgemeinde, Helmut Wegner. Zudem wurden Vertreter aus der hiesigen Vereinswelt (Rumelner TV, Arbeiterwohlfahrt, VdK, Förderverein Freiwillige Feuerwehr, Männer- und Frauenchor, ASV Gut Biss) herzlich willkommen geheißen.
Lobende Worte gab es für die Handwerker und Händler des Runden Tisches, ohne deren Sponsoring die Anlage in diesen Ausmaßen nicht möglich wäre. Ferdi Seidelt dankte den Unternehmen von Klaus Jobst (Baugrube, Fundament), Arne Thomsen/Steinbau (Mauerwerk), Frank Rentzsch (Sponsor Dachpfannen, Satteldach), Thomas Michels (Lehr-Tafeln), Michael Hass (Zuwegungen), Hendrik Johann (Speisen, Sekt), Marco Kolo (Bier), Heinz Schäfer (Zelte-Dorf) und auch dem Bergheimer Architekten Rüdiger Kaleschke, der eine Palette wertvoller Reichsformat-Feldbrandsteine gestiftet hatte.
Duisburg-Bürgermeister Volker Mosblech betonte in seinem Grußwort, wie wichtig das Zusammengehörigkeitsgefühl vor Ort ist, Rumeln-Kaldenhausen sei hier ein leuchtendes Beispiel. Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst zeigte sich "mehr als angenehm überrascht", was der Runde Tisch Rumeln-Kaldenhausen aus einer doch recht kleinen Anschubfinanzierung des Etats "Pflege des Ortsbildes" gemacht habe. Beide nahmen je eine Literflasche Rumeln-Kaldenhausen-Bier mit nach Hause, "obwohl wir uns in Rumeln-Kaldenhausen nicht gerne von Bier trennen".
Zentraler Wortbeitrag der Feierstunde war das Referat von Heraldiker und Heimatforscher Heinz Billen. Er fasste den Werdegang der Doppelgemeinde von einer losen Ansammlung von Bauernhöfen zu einer aufblühenden Kommune innerhalb einer Viertelstunde gekonnt zusammen, die Langversion, so hieß es am Rande, werde es bald in einem Heimatfreunde-Treffen geben. Das Wahrzeichen, das erst am 28. Januar 1958 den "wappenlosen" Beamten des gerade in Betrieb genommenen Rathauses offiziell an die stempelnde Hand gegeben wurde, sei ein "Hochzeitswappen" und bilde Insignien aus Rumeln (Grafschaft) und Kaldenhausen (Kurköln) ab. Leider habe es dieses nur 16 Jahre, 11 Monate und 3 Tage gegeben, dann setzte die Kommunale Neuordnung das Erkennungszeichen außer Kraft.
Dann der Moment, auf den die Initiatoren wochenlang hingearbeitet hatten: Die ehemaligen Rathaus-Größen Hans Tönnissen und Helmut Wegner zogen ein Tuch hernieder und enthüllten so die schmiedetechnische Meisterleistung von Heinz Billen. Am 1. Juli 2016, also am Geburtstag der Doppelgemeinde, hatte die Bevölkerung um Punkt 19 Uhr ihr Wappen wieder.
Bleibt zu berichten, dass die Rathaus-Geschichte ebenfalls gewürdigt wurde — in einem Holzständer-Werk, die fortan eine Lehr-Tafel nebst QR-Code zeigt. Und dass dorthin der alte Rathaus-Weg anno 1957 freigelegt wurde, der mit den Jahren extrem und blickdicht zugewachsen war. Und dass sich das Pflegeheim über die ebenfalls wappengeschmückte Sitzbank im Rücken der Mauer mehr als nur freute. Und dass die Anlage im Herbst noch illuminiert wird. Und und und...