Kamp-Lintfort Ein Treffpunkt für Unternehmen und junge Talente
Kamp-Lintfort · Am 12. September findet zum 10. Mal die beliebte „connect me“-Messe für Ausbildung, Praktikum und Berufseinstieg an der Hochschule Rhein-Waal am Campus Kamp-Lintfort statt. Diese Woche gab’s beim Pressegespräch nähere Informationen.
47 Unternehmen aus der Region und darüber hinaus werden sich den Schülern und Schülerinnen, Studierenden und Berufseinsteigenden vorstellen. „Und sie sind bereit, junge Auszubildende aufzunehmen und fit für die Zukunft zu machen“, freut sich Beate Träm, Geschäftsführerin der wir-4-Agentur für Wirtschafts- und Strukturförderung GmbH, die die Messe gemeinsam mit dem Netzwerk für Ausbildung und Beschäftigung ausrichtet. Die Besucherinnen und Besucher können sich ausführlich über die regionalen Arbeitgeber, Ausbildungen, Praktika und Wege in den Beruf informieren. Der Blick geht natürlich zum Ausbildungsjahr 2025, aber es gibt sogar noch einige Ausbildungsplätze für dieses Jahr, mit Start 1. Oktober.
Michelle Puiskens kümmert sich um das Thema Fachkräftesicherung bei der wir-4-Agentur und hat für die connect me wieder Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen mit den unterschiedlichsten Berufsbildern ins Boot geholt.
Einen besonderen Stellenwert bekommt in diesem Jahr der duale Studiengang „Verwaltungsinformatik-E-Government“. Erstmals ist das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung auf der connect me vertreten, um darüber zu informieren. Prof. Dr. Timo Kahl, Prof. für Wirtschaftsinformatik, erklärt’s jetzt schon: Der technische Studiengang mit klassischer Verwaltungsinformatik, Programmieren und Datenverarbeitung, aber natürlich auch BWL und ÖBWL, startet mit zwei Semestern Theorie an der Hochschule. Es folgt ein Praxisjahr in einer Kommune. Anschließend steht bis zur Bachelorarbeit im 8. Semester wieder Theorie an der Hochschule auf dem Plan. Die vorlesungsfreien Zeiten verbringen die Studierenden dann allerdings wieder im Ausbildungsbetrieb. Der Studiengang wird erst seit 2020 in Kamp-Lintfort angeboten und entpuppt sich als beliebt: 60 bis 80 Studierende schreiben sich jeweils im Wintersemester ein. Ganz neu: Wer sich nun für den dualen Studiengang entscheidet, startet als Beamter/Beamtin auf Widerruf.
Doch die connect me möchte nicht nur Abiturienten ansprechen, sondern jeden Schulabschluss. „Gleichzeitig wollen wir aber auch den Abiturienten zeigen, dass es viele spannende Ausbildungsberufe gibt“, betont Michelle Puiskens.
Etwa bei der ENNI. Die Unternehmensgruppe (ENNI Stadt & Service Niederrhein AöR | ENNI Energie & Umwelt Niederrhein GmbH | ENNI Sport & Bäder Niederrhein GmbH) ist mit knapp 600 Mitarbeitenden einer der größten Arbeitgeber in der Umgebung und einer der breit aufgestelltesten: Beispielsweise Straßenwärter, Anlagenmechaniker oder Industriekaufleute finden hier ihre berufliche Heimat. In zwölf Berufen wird ausgebildet, pro Ausbildungsjahr werden acht bis zehn neue Auszubildende eingestellt. Einige von ihnen werden auch am Messe-Stand dabei sein. „Jung zu Jung, auf Augenhöhe ist bei der Ausbildungsberatung immer noch das Beste“, sagt Claus von Seckendorff, Ausbildungskoordinator bei der ENNI.
So wird es auch die LINEG handhaben und mit Hilfe der jungen Unterstützung Berufe wie Umwelttechnologe/-technologin für Abwasserbewirtschaftung, Wasserbauer/in oder Fachkraft für Wasserwirtschaft vorstellen. Das 320 Mitarbeitende starke Unternehmen hat derzeit 30 Auszubildende und fürs kommende Jahr noch neun Plätze frei.
Die Triopt Group aus Moers kümmert sich deutschlandweit um den Netzausbau für die großen Netzanbieter wie Vodafone und 1&1, ist aber auch mit Themen wie UAS (Unmanned Aircraft System, Drohnenabteilung), E-Mobilität und einer 5-G-Abteilung am Start. 19 Auszubildende sind unter den rund 400 Mitarbeitenden. Hier arbeiten „Kaufleute für Büromanagement“ bis hinzu System-IT-Elektronikern. Kapazitäten hat der Betrieb derzeit noch im Ausbildungsberuf „Metallbauer/in für Konstruktionstechnik“. Die connect me lohnt sich auch für die Unternehmen, wie Larissa Stellmach, Feelgood Managerin der Triopt Group, betont: „Die Messe kommt immer richtig gut an und es ergeben sich viele Praktika im Anschluss. Auch von unseren Auszubildenden sind einige über ein Praktikum zu uns gekommen.“
Praktika sind immer ein guter Einstieg. Das sieht auch Christoph Brücker, Personalleiter vom Asdonkshof, so: „Bei uns waren alle Auszubildenden schon mal vorher da, entweder über eine Führung oder durch ein Praktikum.“ Das Unternehmen überzeugt dabei auch mit den Themen, die es bearbeitet: „Der Umweltaspekt trifft einfach den Zeitgeist.“ Sechs Ausbildungsberufe bietet das 200 Mitarbeitende große Unternehmen. Von „Umwelttechnologen für Kreislaufwirtschaft“ bis zu „Industriekaufleuten“ reicht die Spannbreite. Aktuell ist bei den „Kaufleuten für Büromanagement“ noch ein Ausbildungsplatz frei. Ganz heißer Tipp am Rande: Elektriker werden! „Ein sehr schwer zu besetzender Beruf derzeit, weil die Ausbildung sehr anspruchsvoll ist und kaum Nachwuchs nachkommt“, sagt Brücker. Dabei liegt im Strom die Zukunft: Der Bedarf wird durch KI, E-Mobilität etc. enorm ansteigen.
Zu guter Letzt stellt sich beim Pressegespräch auch die Marschmann Gruppe (80 Mitarbeitende) vor, die die Messe einst ins Leben gerufen hat. Bereits 2006 begleitete das Unternehmen die Messe „Jugendarbeit Moers“ im Autohaus Franken, quasi der Vorläufer der connect me, die 2014 erstmals veranstaltet wurde. Chefin Heike Marschmann setzt auf ein ganz besonderes soziales Konzept: Eingestellt werden pro Jahr 2+2 Auszubildende als „Maler/-innen und Lackierer/-innen der Fachrichtung Bauten- und Korrosionsschutz“. Zwei der Plätze werden „ganz normal“ vergeben, zwei Plätze gehen an Menschen, die die Ausbildung ohne Unterstützung nicht schaffen würden, wie z.B. Geflüchtete oder Förderschüler. Für diese bietet der Betrieb einen zusätzlichen Schultag an. Außerdem müssen die Auszubildenden am Ende der Ausbildung selbst ein Projekt planen, durchführen und zur Abnahme bringen. „In den letzten 17 Jahren hat so jeder seine Prüfung geschafft“, erzählt Heike Marschmann.
Gut 900 Schülerinnen und Schüler jeglicher Schulformen aus den Wir-4-Städten haben sich bereits für die Messe angemeldet. Eine Anmeldung ist aber nicht erforderlich: Wer sich für das Thema interessiert, kann am Donnerstag einfach vorbeischauen.
Donnerstag, 12. September
10 bis 15 Uhr
Hochschule Rhein-Waal, Campus Kamp-Lintfort
Friedrich-Heinrich-Allee 25
Zutritt für Schüler, Schülerinnen, Studierende, Eltern und alle Interessierten
Der Eintritt ist frei.
Infos: www.connect-me.info