Damit stehen die Duisburger erstmals nach langer Zeit wieder auf einem Nichtabstiegsrang.
Matchwinner gab es in den Reihen der OSC Löwen gleich eine ganze Reihe. Der in den vergangenen Wochen immer stärker aufspielende Lukas Plaumann war der Mann der ersten Hälfte. Stark im Eins gegen Eins, torgefährlich, mit viel Übersicht ausgestattet und Lenker und Denker in der Rückraum-Mitte — Plaumann zeigt immer mehr, wie wichtig er schon für die Löwen ist und wie viel wichtiger er noch werden könnte. Mann der zweiten Hälfte war Christian Ginters. In den wichtigen Situationen übernahm der Routinier Verantwortung. Michael Heimansfeld hatte gegen die VfL-Defensive einen schweren Stand. Ginters sprang in die Bresche und erzielte entscheidende Treffer aus dem halbrechten Rückraum, die den Gästen im zweiten Durchgang den Rest gaben.
Matchwinner war aber vor allen Dingen auch "Matze" Broy, der nach einer Viertelstunde für den glücklosen Matthias Reckzeh kam. Broy strahlte Ruhe und Sicherheit aus, peitschte seine Mannschaft nach vorne und zog den Gladbeckern mit seinen starken Paraden gerade in Durchgang zwei den Zahn. Überbewerten wollte er seine Leistung nach dem Abpfiff aber nicht. "Wir haben alle als Mannschaft gekämpft und deswegen diesen extrem wichtigen Sieg geholt. Die Abwehr stand in der zweiten Halbzeit sehr gut. Dann wird es natürlich auch leichter für mich", so der Löwen-Keeper ganz bescheiden. Aber er hatte ja auch recht. In der ersten Halbzeit lief es nicht gut für die Löwen-Defensive. Immer wieder lockte der starke VfL-Rückraum um Max Krönung die Löwen aus dem Verbund und verwickelte sie in Eins gegen Eins-Situationen, aus denen große Lücken entstanden. "Das liegt uns einfach nicht. Wir sind am stärksten, wenn wir im Verbund stehen", sprach auch Coach Jörg Förderer die Fehler in der Halbzeitpause an. Und so folgte eine zweite Halbzeit, in der die Löwen-Abwehr einen derartigen Beton anrührte, das den Gästen nicht mehr viel einfiel. Die Abwehr stand tief und kompakt. Und wenn mal ein Schuss aus der zweiten Reihe durchkam, war Matthias Broy zumeist zur Stelle. Nur noch ganze acht Treffer ließen Dennis Backhaus & Co. in der zweiten Halbzeit zu — ein bärenstarke Wert.
Nach dem Abpfiff sprach Förderer seiner Mannschaft "ein Riesen-Kompliment" aus. "Wir haben uns den Erfolg erkämpft. Heute hat einfach alles gepasst", so der Trainer. Und so stehen die Löwen vier Spieltage vor Saisonende endlich mal wieder über dem Strich auf Platz Und weil auch die Gummersbacher Reserve und der Neusser HV gegen Krefeld und Ratingen jeweils eine Abreibung verpasst bekommen haben, ist der Abstiegskampf offener denn je.
Doch genau wie sein Coach weiß auch Matthias Broy, dass jetzt noch nachgelegt werden muss. Erstmal gibt es jetzt eine verdiente Oster-Pause. Am 18. April geht es gegen Verfolger Wiesbaden, eine Woche später kommt Tabellenführer Ferndorf, ehe zum Abschluss noch die Partie gegen Korschenbroich und Lemgo auf dem Plan stehen. Broy: "Wir brauchen vermutlich noch zwei Siege aus den letzten Spielen. Dann sind wir gerettet." Und dann gibt es auch in der kommenden Saison Drittliga-Handball in Duisburg zu sehen.