Kartoffeln ernten und Kühe füttern statt Formulare ausfüllen! Landwirtschaftsministerin besucht Niershof

Uedding · Formulare ausfüllen statt Kartoffeln ernten oder Kühe füttern – am Schreibtisch statt auf dem Traktor sitzen. Auch in Mönchengladbach klagen die Landwirte über immer mehr Bürokratie, die Zeit, Geld und Nerven koste. Darüber haben Mitglieder der Kreisbauernschaft Mönchengladbach-Neuss und der Landfrauen jetzt auf dem Niershof der Familie Stähn in Uedding mit NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen gesprochen.

„Der Bauer gehört aufs Feld und nicht ins Büro und er muss von seiner Arbeit leben können“, betonte Ministerin Silke Gorißen (auf dem Foto ganz links) bei ihrem Besuch auf dem Niershof. Neben ihr (v. l.): die Abgeordneten Jochen Klenner, Dr. Günter Krings, Heike Troles und Vanessa Odermatt sowie die Niershof-Besitzer Heinz-Theo und Barbara Stähn.

Foto: red

Eingeladen zu dem Austausch hatten die beiden Mönchengladbacher Landtagsabgeordneten Vanessa Odermatt und Jochen Klenner.

„Während der Bauernproteste Anfang des Jahres hatten die Landwirte endlich einmal die Aufmerksamkeit und Wertschätzung in der Öffentlichkeit, die sie verdient haben – wir wollen aber sehen, was daraus geworden ist“, betonte Klenner bei seiner Begrüßung.

Der damalige Auslöser war der Ampel-Beschluss zum Agrardiesel. Zum Ausgleich versprach die Bundesregierung den Abbau der ungeliebten und zeitfressenden Bürokratie. Viel passiert sei jedoch seitdem nicht.

Silke Gorißen berichte von einer neuen Initiative aus Nordrhein-Westfalen, die den Druck auf den Bund im Sinne der Landwirte erhöhe: „Wir haben mit mehreren Bundesländern rund 200 konkrete Vorschläge zum Abbau von Bürokratie in der Landwirtschaft zusammengestellt und werden diese dem Bund vorlegen“, so die Ministerin.

Rund anderthalb Stunden nahm sich Silke Gorißen Zeit für den intensiven Dialog mit den Landwirten aus Mönchengladbach und Neuss über die Zukunftsaussichten der Branche. Die Versorgung mit Lebensmitteln und landwirtschaftlichen Produkten aus der Region müsse gesichert sein. Dabei ging es auch um die entsprechenden Ackerböden und Flächen. Der Vorsitzende der Kreisbauernschaft, Johannes Küppers, und weitere Vertreter berichteten von dem Konkurrenz-Kampf um die Böden zwischen Landwirtschaft, Gewerbegebieten und neuerdings auch Freiflächen-PV-Anlagen. Der Landtagsabgeordnete Jochen Klenner stellte hier fest: „Bei den hochwertigen Böden in unserer Region muss die landwirtschaftliche Nutzung Priorität haben – bei Gewerbegebieten gilt es zunächst, bereits versiegelte Fläche im Stadtgebiet zu nutzen und bei Solarflächen auf den Feldern sollten wir die besonders ertragreichen Böden ausschließen.“

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