NEW und die Firma Wiedemann enviro tec präsentieren vollelektrisches Fahrzeug So geht Kanalreinigung in der Zukunft

Mönchengladbach · Auf dem Betriebsgelände der NEW hat die Firma Wiedemann enviro tec zusammen mit der Firma Dintec, beide aus Bayern, das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug mit Wasserrecycling vorgestellt. Eine Sensation!

Präsentieren das erste vollelektrische Kanalreinigungsfahrzeug Super 1000: Oberbürgermeister Felix Heinrichs, Frank Kindervatter, Vorstand der NEW, Stefanie Wiedemann, Geschäftsleitung bei der Wiedemann enviro tec GmbH, und Staatssekretär Viktor Haase.

Foto: Andreas Baum

Wer bei „Super 1 000“ an den „T1 000“ aus dem Hollywood-Blockbuster „Terminator“ aus dem Jahr 1991 denkt, liegt gänzlich falsch. Dabei hat der „Super 1 000“ schon etwas mit futuristischer Technologie zu tun, ist er doch das erste Fahrzeug seiner Generation, das als Kanalreinigungsfahrzeug zukünftig voll elektrisch unterwegs sein wird. Ausgestattet mit 16 kraftvollen Batterien mit einer Leistung von bis zu 560 Kilowattstunden ist der MAN-Truck eine äußerst beeindruckende Maschine.

Davon konnten sich am Mittwochnachmittag auch Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, bei einer respektablen Vorführung überzeugen. Entwickelt von der Firma Wiedemann enviro tec zusammen mit der Firma Dintec, stellten beide das neue Fahrzeug auf dem Gelände der NEW vor. Und das nicht ohne Grund, sind NEW und Wiedemann doch zukünftig Partner bei diesem ersten Feldversuch seiner Art. Das freute vor allem Frank Kindervatter, Vorstand der NEW. „Nach der vollständigen Elektrifizierung unseres Fuhrparks und der Erweiterung unserer E-Busflotte bis 2030 ist die Einführung des elektrischen Kanalreinigungsfahrzeug ein weiterer und auch logischer Meilenstein zum nachhaltigen Versorgungsunternehmen“, erklärt Frank Kindervatter und sprach dabei auch von einem Leuchtturmprojekt.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs zeigte sich ebenfalls beeindruckt. „Die NEW ist ein kommunales Unternehmen und mich als Oberbürgermeister freut es natürlich, wenn Unternehmen aus der Stadt zeigen, was technisch mittlerweile alles möglich ist.“

Staatssekretär Viktor Haase konnte dies nur unterstreichen. „Im Ministerium verfolgen wir drei wesentliche Ziele: Umwelt im Allgemeinen, die Infrastruktur sowie die nachhaltige Mobilisierung – was eine Mammutaufgabe ist. Das Projekt ‚Super 1 000‘ vereint alle drei Ziele und ist damit zukunftsweisend.“

Tatsächlich ist der elektrische Antrieb des „Super 1000” ein Meilenstein für die bisher dieselbetriebene Branche. Durch seinen emissionsfreien Motor leistet das Fahrzeug einen wichtigen Beitrag zur Feinstoff-Reduktion und trägt durch sein Wasserrecycling-System weiter zur Ressourcenschonung von Trinkwasser bei.

Das konnte man dann schließlich bei der Demonstration des Fahrzeuges erleben. Eigens dazu wurde auf dem NEW-Gelände ein kleines transparentes Rohrsystem aufgebaut, in dem eindrucksvoll die Arbeit des Reinigungssystems demonstriert wurde. Laut war es zwar, das lag aber weniger am rußigen Dieselmotor als an den Aggregaten für Wasserdruck, Reinigung und Recycling.

„Unser Unternehmen hat sich bereits vor 50 Jahren mit dem Thema Umweltschutz und Umweltverschmutzung beschäftigt“, erklärt Stefanie Wiedemann, Geschäftsleitung bei der Wiedemann enviro tec GmbH. „Durch den Recyclingvorgang verzichten wir auf komplettes Frischwasser für die Reinigung. Ein großer Fortschritt gerade im Umgang mit so wichtigen Ressourcen. Die Aufgaben im Umweltsegment werden immer komplexer“, sagt sie.

Der Einsatz des neuen Kanalreinigungsfahrzeuges soll nun über die NEW dokumentiert werden. Daten wie Nutzung, Effizienz oder auch eventuelle Störungen sollen festgehalten werden, um den „Super 1 000“ in die Serienproduktion zu bringen.