Pläne sehen Tagestreff für wohnungslose Menschen vor Jugendkirche wird zur Caritaskirche

Mönchengladbach · Am vergangenen Montag wurde sie entwidmet, jetzt hat der neue „Hausherr“, der Caritasverband Region Mönchengladbach, seine Pläne für die ehemalige Jugendkirche St. Albertus vorgestellt. Das ehemalige Gotteshaus wird zur Caritaskirche.

Stellten das neue Nutzungskonzept für die Caritaskirche an der Albertusstraße vor (v.l.): Propst Dr. Peter Blättler, Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa, Caritas-Vorsitzender Dr. Christof Wellens und Architekt André Grosch.

Foto: Caritas MG

Gut drei Jahre haben die Gespräche gedauert, bis beide Seiten zufrieden waren. Jetzt hat der Caritasverband die frühere Pfarrkirche St. Albertus für 50 Jahre in Erbpacht von der Pfarre St. Vitus übernommen. Probst Dr. Peter Blättler erinnerte an die vielen Gottesdienste und Veranstaltungen für Jugendliche sowie an die regelmäßigen Heiligen Messen, die immer montags gefeiert wurden. Doch leider habe das Konzept Jugendkirche in den letzten Jahren nicht mehr gegriffen. Nun blicke er mit einem „weinenden und einem hoffnungsvollen Auge“ auf die Pläne für die neue Caritaskirche: „Die Kirche bleibt Kirche im Sinne der christlich-karitativen Nächstenliebe“, betonte der Probst.

Dr. Christof Wellens, der 1. Vorsitzende des Mönchengladbacher Caritasverbandes, und Caritas-Geschäftsführer Frank Polixa stellten das Nutzungskonzept vor: Der Tagestreff Bruno-Lelieveld-Haus für wohnungslose Menschen wird künftig in das Gebäude einziehen – mit Aufenthaltsraum, einer Küche zum Kochen und einem Büro für die soziale Arbeit. Die Bedingungen am alten Standort Erzberger Straße entsprechen nicht mehr den Anforderungen, außerdem läuft der Mietvertrag zum 21. Dezember 2026 aus. Darüber hinaus soll in der Caritaskirche eine medizinische Ambulanz für Wohnungslose eingerichtet werden. Im Keller ist Platz für eine Kleiderkammer, sanitäre Einrichtungen und Waschmaschinen. „Wir schaffen hier einen Ort der lebendigen Kirche“, freut sich Dr. Christof Wellens.

Rund 750 Quadratmeter der Gesamtfläche wird der Caritasverband selbst nutzen, „wir können so unsere Geschäftsstelle erweitern, die aus allen Nähten platzt“, erläutert Frank Polixa. Die Caritaskirche erhält künftig einen Multifunktionsraum mit Teeküche für Veranstaltungen und im Obergeschoss sechs Büros und einen Besprechungsraum. Die zusätzlichen Kapazitäten werden dringend benötigt, immerhin ist der Verband in den vergangenen zehn Jahren um rund 200 Mitarbeiter gewachsen.

Aus der Jugendkirche St. Albertus wird die Caritaskirche. Der Caritasverband hat ein Nutzungskonzept für das ehemalige Gotteshaus vorgestellt.

Foto: RBAV/Sandra Geller

Die Pläne für den Umbau stammen erneut von Architekt André Grosch, der für die Caritas bereits St. Johannes an der Urftstraße zur Lebenskirche umgebaut hat. Der Umbau der Caritaskirche ist mit rund 3,5 Millionen Euro veranschlagt. Bis Ende November soll der Bauantrag gestellt werden. Der Start der Bauarbeiten ist vor den Sommerferien 2025 geplant. „Der Tagestreff soll bis Ende 2026 fertig sein, der Rest dann 2027“, so André Grosch. Er verspricht einen reversiblen Prozess, auch am äußeren Erscheinungsbild des Gebäude werde sich nichts ändern.