Nachhaltigkeitsziel für Bildungseinrichtungen ausgewählt Kinder wählten „Keine Armut“ aus

Mönchengladbach · In der Zentralbibliothek fanden Anfang Dezember die „Bildungsgespräche für Kinder und Jugendliche“ statt. Rund 60 Mädchen und Jungen beschäftigten sich in diesem Rahmen mit erst einmal gar nicht so leichter Kost: den Nachhaltigkeitszielen der UN.

Oberbürgermeister Felix Heinrichs und Bildungsdezernentin Christiane Schüßler im Interview zu Beginn des Bildungsgesprächs mit Kindern und Jugendlichen.

Foto: Markus Rick (rick)

Die Kinder und Jugendlichen im Alter von fünf bis 23 Jahren sollten am Ende entscheiden, welches der Ziele in 2025 in den Bildungseinrichtungen der Stadt bearbeitet werden soll. Insgesamt gab es 17 Nachhaltigkeitsziele. Im Vorfeld hatten Planungsgruppen ebenfalls unter Beteiligung von Kindern und Jugendlichen schon eine Vorauswahl getroffen und so standen an diesem Tag vier im Fokus: „Keine Armut“, „Geschlechtergleichheit“, „Weniger Ungleichheiten“ und „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“. Organisiert und begleitet wurde der gesamte Prozess durch das Regionale Bildungsbüro (RBB) in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Kinder, Jugend und Familie.

Bevor sich die Kinder und Jugendlichen in vier nach Alter aufgeteilten Workshops mit diesen Zielen auseinandersetzten, gab es zu Beginn eine Fragerunde mit Oberbürgermeister Felix Heinrichs und der Dezernentin für Bildung, Kultur und Sport Christiane Schüßler. Auf die Frage, was er für die Chancengerechtigkeit tue, antwortete der OB: „Wir bauen unter anderem die OGS aktuell verstärkt als wirklichen Ganztag aus. Das ist zum Beispiel für Kinder wichtig, die zuhause keine große Unterstützung bekommen können. Sie können dafür dann Unterstützung von anderen im Ganztag bekommen“, nennt Heinrichs ein Beispiel.

Auf die Frage, welches Schulfach sie einführen würde, nennt Schüßler die Bereiche Demokratie und Ethik: „Wie der Name des Fachs letztlich wäre, ist dabei gar nicht so wichtig. Viel wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche erfahren, wie und dass sie ein gesellschaftliches Miteinander mitgestalten können. Auch ein Klassenrat und ähnliche Einrichtungen, wie zum Beispiel unser Jugendparlament, sind dafür wichtige Einrichtungen, genauso wie dieses Bildungsgespräch heute.“

In Workshops befassten sich anschließend die Kinder und Jugendlichen damit, die Inhalte der vier Ziele für sich zu erfassen. Außerdem überlegten sie gemeinsam, wo Teile dieser Ziele im eigenen Umfeld erreicht oder eben auch noch nicht erreicht sind. Und sie entwickelten auch erste Ideen, was zum Erreichen des jeweiligen Ziels konkret zum Beispiel in Kita oder Schule gemacht werden kann. Abschließend wählten alle Kinder und Jugendlichen dann das Ziel, dass in der Mönchengladbacher Bildungslandschaft 2025 im Fokus stehen soll. Das Ergebnis verkündet Oberbürgermeister Felix Heinrichs. Die Wahl fiel auf: „Keine Armut“.

„Wir können uns gemeinsam für dieses Ziel einsetzen, um soziale Ungleichheit zu verringern. Ihr habt die Möglichkeit, aktiv an Lösungen mitzuwirken. Dies geht ihr nun gemeinsam mit den Bildungseinrichtungen an. Viele auch noch so kleine Dinge können gemeinsam am Ende große Schritte in Richtung Ziel bewirken“, betonte Heinrichs.