Sie fressen Salatblätter bis zum Stumpf ab, kriechen Hauswände bis zum Penthaus hoch, um sich über Lieblingsbalkonpflanzen her zu machen und ziehen schleimige Spuren über den Rasen: Zuviele Schnecken können eine echte Plage sein. Dagegen gibt es eine Strategie, obendrein noch eine ganz natürliche: die Laufente. Die gefiederten Zweibeiner haben großen Appetit ... auf Schnecken. „So geschätzte 30 bis 40 Nacktschnecken können die schon am Tag verdrücken – je nach Appetit und Schneckengröße“, sagt Alexander Klein, Laufenten-Züchter und zweiter Vorsitzender der Geflügelliebhaber Merbeck. Da sie bekanntlich keine Zähne haben, brauchen sie viel Wasser zum Nachspülen und fressen kleine Steinchen, um ihre glipschige Mahlzeit im Magen zu zerreiben.
Wer Laufenten hält, kann also vor der Schneckenplage ziemlich sicher sein. Allerdings sei das nichts für einen Reihenhausgarten, so Klein. „Laufenten brauchen viel Auslauf, daher der Name“. Für einen Erpel und zwei Enten müsse man schon 500 Quadratmeter rechnen und die müssten sehr gut eingezäunt sein. „Die finden das kleinste Schlupfloch und sind weg“, sagt der Laufentenzüchter. Er selber hat rund 200 von den gefiederten Schwimmvögeln, die durch ihren aufrechten Gang so manchem ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Er hält sie in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Tönisvorst. Und wie man schon an den Schwimmfüßen sehen kann: Enten brauchen auch ein Bad, am besten in Form eines kleinen Teiches, denn sie sind begeisterte Wassertreter. Ein kleines Häuschen, wohin sie sich zurückziehen können und genug Futter und Wasser, sind selbstverständlich, sonst nagen die Enten am Salat, wenn es nicht genug Schnecken gibt. „In NRW ist es Pflicht, zudem ein Huhn zu halten – als Frühwarnsystem gegen Geflügelseuchen...“, so Klein.
In manchen Städten kann man übrigens Laufenten stundenweise zur Schneckenvertilgung mieten.
Laufenten kann man unter anderem über die Geflügelliebhaber Merbeck beziehen: gefluegelliebhaber-merbeck@t-online.de