Eigentlich ist auf der Heinrich-Dieck-Straße in Ohler nur Schrittgeschwindigkeit erlaubt, doch die wird regelmäßig überschritten. Anwohner Holger Wenschuh, der sich Sorgen um seine Söhne Leonard (7) und Maximilian (3) macht, hatte deshalb schon mehrfach – erfolglos - versucht, Kontakt zur Stadtverwaltung aufzunehmen. Jetzt ist er zusammen mit seinem Nachbarn Thomas Maria Claßen selbst aktiv geworden. Sie haben selbst Schilder entworfen und aufgestellt. „Die Idee kam mir und meinem Nachbarn Thomas Claßen bei einem Glas Wein im Garten. Immer wieder haben wir uns geärgert, dass einige Autofahrer in unserem Wohngebiet zu schnell fahren, obwohl hier eigentlich Schrittgeschwindigkeit gilt“, sagt Holger Wenschuh, vor allem Geschwindigkeitsüberschreitungen durch Paketdienste erlebe er oft und empfindet sie als echte Gefahr für seine Kinder.
Die erste Idee, Kinderfiguren zu kaufen, haben die beiden Nachbarn aus finanziellen Gründen schnell verworfen. Hilfe kam von Bettina Heymes, Vorstandsmitglied beim ADFC. Sie hat mit Hilfe einer KI zwei Kinderbilder entworfen. Die weitere Produktion hat der ADFC übernommen und nun haben die Anwohner ein Dutzend stabile Schilder aus Hart-PVC, die auf der einen Seite ein Mädchen und auf der anderen einen Jungen zeigen, beide mit Sprechblase „Bitte langsam fahren. Danke!“
Mit seinen Jungs Leonard (7) und Maximilian (3) sowie Romy Claßen (2), der Enkelin des Nachbarn Claßen, hat Holger Wenschuh am 17. Oktober die ersten Schilder auf der Heinrich-Dieck-Straße aufgestellt. Jetzt hoffen alle, dass sie die Straße sicherer machen.
Bei der Finanzierung halfen die Weko GmbH als Fördermitglied des ADFC und der Verkehrsclub Deutschland (VCD). Der ADFC bietet die Schilder jetzt für andere Straßengemeinschaften zu einem Kostenanteil von 20 Euro pro Stück an. Wer Interesse hat, kann sich per E-Mail unter aktion@adfc-mg.de melden. Unter den ersten Einsendungen werden drei Interessenten ausgelost, die eines der Schilder als Geschenk bekommen.
