Maßgeschneidert für den Schulalltag: Eigene KI für die Schule kreiert

Mönchengladbach · Andrei Costiniuc, Schüler des Gymnasiums am Geroweiher, hat mit ChatGaG die erste schuleigene KI Deutschlands entwickelt. Sie soll den Unterrichtsalltag nachhaltig verbessern. Im Testlauf waren Schüler und Lehrer begeistert.

Andrei Costiniuc, 11. Klasse Gymnasium am Geroweiher, hat für seine Schule eine eigene KI entwickelt.

Foto: Andreas Baum

Die Hausaufgaben von einer KI (künstlichen Intelligenz) machen zu lassen, ist zweifellos für so manchen Schüler verlockend, aber erstens nicht erlaubt, zweitens lernt man dabei eher nichts und drittens seien die kostenlosen Varianten etwa von ChatGPT ziemlich schlecht, findet Andrei Costiniuc. Der Schüler des Gymnasiums am Geroweiher und Ausnahmetalent im Fach Informatik, kam deshalb auf die Idee, eine schuleigene KI zu entwickeln, mit Codes aus Open-Source-Projekten und ganz eigener Konfiguration. „Ich wollte sowas für mich selber machen und dachte mir, dass es nicht so schwer sein könnte, eine eigene KI auch auf unsere Schule anzupassen“, sagt der 18-jährige.

Beim Informatiklehrer Sebastian Meyersieck rannte er mit der Idee offene Türen ein. Andrei Costinuic entwickelte mit ChatGaG (GaG = Gymnasium am Geroweiher) die schuleigene KI-Basis, mit der in Zukunft zahllose Funktionen für den Schulalltag installiert werden können. Dabei hat er besonders darauf geachtet, dass die Benutzeroberfläche einfach und effizient gestaltet ist.

„Ich finde, dass sowas nicht nur theoretisch im Unterricht vorkommen sollte, sondern dass die Schüler auch lernen, es praktisch zu nutzen“, sagt er.

Eine solche KI, so die Idee, könne zum Beispiel die Lehrkräfte entlasten, indem sie häufig wiederkehrende Fragen beantworte oder sie könne für maßgeschneiderte Lösungen, wie etwa Schritt-für-Schritt-Erklärungen in Mathe und Vokabeltraining genutzt werden. Bei Elternabenden könnte sie etwa den Besuchern helfen, den richtigen Raum zu finden. Die Möglichkeiten seien quasi endlos.

„Wir unterstützen es, wenn Schüler so viel Initiative zeigen“,
Schulleiter Anil Nedumkallel

Die Daten werden ausschließlich auf dem schuleigenen Server gespeichert. Denn das Thema Sicherheit ist dem Schüler besonders wichtig. „Viele Schüler verstehen nicht, dass Gefahr droht, wenn die Daten von überall abgegriffen werden können“.

Andrei Costiniuc hofft, dass wenn er in zwei Jahren nach dem Abi die Schule verlässt, andere Schüler an seiner KI weiter arbeiten. „Bei Softwareprodukten darf man nie fertig sein, die Entwicklung muss ständig weiter gehen“, sagt der Schüler, der später Informatik studieren möchte.

Er könnte sich vorstellen, auch andere Mönchengladbacher Schulen mit einer eigenen KI zu versorgen. Vielleicht hätten am Ende alle Schulen eine eigene KI und es gäbe einen gemeinsamen Server bei der Stadt? Zukunftsmusik.

Zunächst einmal geht es darum, die Hardware aufzustocken, denn die drei vorhandenen PCs reichen nicht aus. „Es läuft ein Förderantrag und es gibt einen Schülervater, der Hilfe zugesagt hat“, freut sich Schulleiter Anil Nedumkallel.

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