Die Nachwuchsinitiative CHECK IN Berufswelt führt schon seit 2010 Jugendliche mit Ausbildungsbetrieben am Niederrhein zusammen. Dabei hat sich das Format stets erfolgreich weiterentwickelt. „Unsere Schule feiert das 50-jährige Jubiläum und wir freuen uns zu diesem Anlass, gemeinsam mit CHECK IN in und um unsere Sport- und Veranstaltungshalle erstmals eine solch große Messe ausrichten zu dürfen, bei der auch viele Schüler anderer Schulen zu Gast sind“, sagte Bruder.
Steinmetz nannte den CHECK IN-Tag einen Tag der Chancen für Arbeitgeber und Schüler. „Ich bin zutiefst beeindruckt von dem, was sich hier bietet und ich hoffe, dass sie diese Chancen nutzen.“ Er hoffe zudem, dass möglichst viele Schüler zu einem Praktikum oder Ausbildungsplatz kommen, um ihre berufliche Karriere zu starten. Ebenso gut sei die Gelegenheit für die Arbeitgeber, die benötigten Fachkräfte für morgen zu finden. Er forderte alle Initiatoren und Partnerbetriebe auf, mit den Nachwuchskräften in Kontakt zu treten.
Als Musterbeispiel nannte er Melina Klein als Botschafterin der Kampagne. Die 24-jährige Nettetalerin war bei CHECK IN dabei, hat einen Praktikumsplatz verabredet, ist dann in eine duale Ausbildung als Kauffrau für Büromanagement gegangen, hat dort als eine der Besten abgeschnitten und jetzt noch ein berufsbegleitendes Studium draufgesetzt mit dem Ziel Personalmanagerin.
Oberbürgermeister Heinrichs forderte die Schüler auf, die noch nicht wissen, welchen Beruf sie ergreifen sollen, diese Chance zu ergreifen. „Informiert euch bei euren Lehrern, bei der IHK, bei der Kreishandwerkerschaft, bei der Stadt oder bei der Agentur für Arbeit, damit ihr heute mit einer klaren Vision herauskommt, wie ihr in Zukunft euer Geld verdienen wollt.“
Wie viele offene Ausbildungsstellen allein die Agentur für Arbeit anzubieten hat, konnten die Schüler bei Berufsberaterin Kerstin Saß erfahren. In der aktuellen Liste sind in 175 verschiedenen Berufen noch Ausbildungsplätze zu vergeben, unterteilt nach den Bezirken Dormagen, Grevenbroich, Mönchengladbach und Neuss. Weltmeister in Sachen Stellensuche ist wohl die Bundeswehr. Sie bietet aktuell 20 000 Stellen im Militärbereich und 1 400 Ausbildungsplätze im Jahr an. Vertreten war sie mit einem Truck im Außenbereich ebenso wie die Metall- und Elektroindustrie.
Eine neue Idee für die Teilnahme der Schüler des Berufskollegs Rheydt-Mülfort hatte sich das Berufsorientierungsteam aus Iris Meuser und Alexandra Compare ausgedacht. Es war mit 70 gezielt ausgewählten Schülern aus den Vollzeitklassen unterwegs, die mit einem Arbeitsauftrag samt Laufzettel mit speziellen Fragen an die besuchten Arbeitgeber ausgestattet waren, damit eine spätere Auswertung erfolgen konnte. Unter anderem wurde nach den auszuübenden Tätigkeiten, nach gewünschtem Schulabschluss sowie nach Verdienst- und Aufstiegsmöglichkeiten gefragt. Meuser und Compare nahmen selbst auch neue CHECK IN-Ideen mit. So wollen sie mit Organisator Thomas Feldges besprechen, ob sich für ihre Schüler das neue Format einer Bustour zu einem beliebten Arbeitgeber organisieren lässt.
Stimmen von Schülerinnen und Schülern
Das Franz-Meyers-Gymnasium hatte 95 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen 9 abgestellt, die zunächst nach Praktikumsplätzen suchten. Weitere 85 Schüler der Klasse 11, die 2027 ihr Abitur absolvieren wollen, suchten bereits nach einem Ausbildungsplatz. Den restlichen Schülern war nach Schulende ein Besuch der Messe freigestellt.
Amelie Kuss (17 Jahre) und Marlena Cyran (17) aus der Klasse 11 erkundigten sich bei möglichen Arbeitgebern nach der Ausbildung in einem sozialen Beruf. Amelie möchte Heilpädagogin werden und studieren. Nach vier Praktika in sozialen Einrichtungen hat ihr das bei NEW Energie am besten gefallen.
Für Marlena steht nach verschiedenen Praktika der Berufsweg fest: Nach einem sozialen Jahr soll ein Studium folgen. Tino Kremer (16) war begeistert von einem Praktikum in einem Architekturbüro. Alternativ käme ein Studium als Bauingenieur in Frage. Bei der Messe wollte er sich außerdem nach einer Ausbildung als Elektroniker für Systemtechnik erkundigen. Finn Ormanns (17) möchte Lehramt für gymnasiale Oberstufe in den Fächern Mathe und Sport studieren. Ein Praktikum an der Grundschule Giesenkirchen hat er bereits absolviert. Auf der Messe wollte er noch die Angebote bei Bundeswehr und Bundespolizei prüfen.